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wunderung beim Anblick dieses kleinen Stückes aus einer verborgenen Wunderwelt.
Passen hier in diesen Raum nicht doch auch die Bilder des leider viel zu wenig
bekannten Kinzigtäler Malers Konrad Schmider in all ihrer Schönheit? Verborgen
wie die kostbaren Gesteine der Heimat zeigt er uns in diesen wenigen Bildern
aus seinem reichen Schaffen, wie die Kristalle und Fluorite, Werte, die es verdienten
, wie edles Gestein ans Licht gehoben zu werden.
Sicher wird jeder Besucher des Wolfacher Museums es nicht bereuen, wenn er
ihm seine Zeit, vielleicht sogar seinen Weg von weither gewidmet hat. Ein Stück
Heimat zeigt sich ihm, das ihn in aller Hast und Eile der Umwelt beglücken
konnte.
Während das Museum z. Z. nur an besonderen Tagen geöffnet ist, wird es
während der Sommersaison täglich zu besichtigen sein.
Vereine und Gesellschaften können jederzeit Sonderführung bekommen, wenn
sie sich rechtzeitig anmelden, entweder beim Bürgermeisteramt Wolfach oder beim
Leiter des Museums, Jos. Krausbeck, Telefon 388.
Zur Geschichte des Stabs Goldscheuer*
Von Josef Schäfer f
Die Zeit der Napoleonischen Kriege und der deutschen Befreiungskämpfe
a) Beim Ausbruch der Französischen Revolution
In der Ortenau dauerten die friedlichen Verhältnisse bis zum Ausbruch der
Französischen Revolution im Jahre 1789. In Straßburg erfolgte am 21. Juli die
Erstürmung und Plünderung des Rathauses, Auflehnung des Militärs und die
Öffnung der Gefängnisse. Da ein Teil des daraus entsprungenen Gesindels über
den Rhein zu gehen drohte, wurden 300 Mann badisches Militär nach Kehl geschickt
. Auch auf das rechtsrheinische Gebiet pflanzte sich der Aufruhr fort. In
der Landvogtei Ortenau war genug Zündstoff für eine revolutionäre Bewegung
vorhanden. „Die Tätigkeit der Vögte bestand größtenteils darin, das Publikum
erst stundenlang warten zu lassen und dann anzuschnauzen, zu Wagen in die
Gemeinden hinauszufahren und hohe Taxen zu erheben, jede Kleinigkeit selbst
zu erledigen, die um weit geringeres Geld hätte von den Ortsvorgesetzten erledigt
werden können, alle wichtigen Sachen liegenzulassen. Daneben pachteten sie alle
möglichen Güter und Grundstücke, und der Bauer hatte nicht den Mut zu bieten,
wenn der Vorgesetzte einmal geboten hatte."
Nicht weniger Mißfallen erregten die kirchlichen Neuerungen Kaiser Josephs II.
* Siehe „Ortenau", Heft 38.
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