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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 62
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Die Burg und die ersten Siedlungen

Die Geschichte von Diersburg ist aufs engste mit dem Schicksal der gleichnamigen
Burg verknüpft, die im 12. Jahrhundert im hinteren Tal gebaut wurde. Dieser
„Stein zu Tiersperg", der 1197 zum erstenmal in einer Urkunde erscheint, war
der westliche Stützpunkt eines Verteidigungssystems, mit dem das mächtige Geschlecht
der Geroldsecker das Gebiet zwischen Kinzig und Schutter beherrschte.
Die Tiersperger waren ein Zweig der Geroldsecker Dynastie. Ihre Burg zeigt in

Burgruine Diersburg
Aufn.:

Grimm, Offenburg

ihrer Anlage große Ähnlichkeit mit der Hohengeroldseck. Der Name „Tiersperg"
wird von dem althochdeutschen „Tior", d. h. Hinde — Hirschkuh, abgeleitet. Die
Gemeinde führt dieses Tier in ihrem Wappen. Das Schloß war eine Ganerbenburg,
d. h. eine Ritterkaserne, die von mehreren Familien zugleich bewohnt wurde. Von
den Tierspergern vererbte es sich 1279 auf die Ritter von Schwarzenberg und
kam am Ende des 14. Jahrhunderts über die Ettendorf je zur Hälfte an die Markgrafen
von Baden und Hummel von Staufenberg, die ihren Anteil in der Mitte
des 15. Jahrhunderts ebenfalls an die Markgrafen verkauften.

Unter dem Schutz der Burg siedelten sich Bauern an. Die Siedlung „Tiersperg"
begegnet uns 1257 zum ersten Male in einer Straßburger Urkunde. Im Spätmittelalter
lag aber auch im vorderen Tal ein Dorf. Es hieß „Regelhofen" und erscheint
1393, 1477 und 1488 in den Regesten der Markgrafen von Baden und in einer
Güterbeschreibung des Klosters Alpirsbach. Ohne Zweifel ist diese Siedlung später
entstanden als das Dorf unter der Burg. In dem engen Tal war sie jedoch auf die
Dauer nicht lebensfähig. Infolge einer allgemeinen Agrarkrisis, die am Ende des
Mittelalters zum Verschwinden vieler Dörfer führte, wurde auch Regelhofen
wieder aufgegeben.

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