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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 87
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So wurde „diser actus die et anno quo supra vormittag zwischen zehen und
eylf uhren vollbracht". Jetzt begaben sich der Herr Commissarius, die Frau
Äbtissin, die drei Konventualinnen nebst den andern bereits genannten Offician-
ten und Zeugen „in eben der zierlicher Ordnung, wie sie sich aus der Abbtey auf
die Bühne im Closter Hof verfieget, wider von diser herab in die nemliche Abbtey
und dasiges sogenante Fürstenzimmer zurück".

„Dessen allen hievor ordenlich Beschriebenen zu wahrer urkundt" bekräftigte
Dagobert das eigenhändig geschriebene Instrumentum mit seinem „grösseren
Notariat-Signet undt beygetruktem gewohnlichen Notarial-Symbolo".

All Saints Church - Eine anglikanische Kirche
zu Baden-Baden

Von Karl J ö r g e r

In einem Wiesenstück an der Bertholdstraße steht in der Bäderstadt ein Kirchlein
, geduckt und bescheiden, mit einem Gernegroß von Turm, anscheinend darüber
erstaunt, wie es in diese Umgebung geraten ist, heute Sankt-Johannes-Kirche
genannt und der evangelisch-lutherischen Gemeinde zugewiesen. Im Volksmund
heißt es jedoch immer noch „Englische Kirche", war es doch bis 1914 das Gotteshaus
der „Englischen Kolonie" in Baden-Baden. Wie kam die weitab von den
Britischen Inseln gelegene Bäderstadt zu diesem Kirchlein und zu einem Gottesdienst
nach anglikanischem Ritus?

Schon in den ältesten Fremdenlisten aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts stehen
zwischen französischen und russischen Namen vereinzelt auch englische und schottische
. Die Zahl englischsprechender Gäste stieg, als 1833 die ersten Schiffe der
Rheinischen Dampfschiffahrtsgesellschaft von Köln bis Basel fuhren und in
Schroeck bei Karlsruhe anlegten. Damit war von Dover über Rotterdam und
Köln eine unmittelbare Verbindung zwischen London und Baden-Baden geschaffen.
Der Reisende fuhr von Dover über den Kanal, bestieg zu Rotterdam das Schiff,
das ihn nach Köln brachte, und reiste von dort rheinaufwärts. Im Sommer 1838
tauchen in der Bäderstadt zum erstenmal Geschäftsanzeigen in drei Sprachen,
Deutsch, Französisch und Englisch, auf, das folgende Jahr brachte schon die
Wäschezettel in Deutsch und Englisch, und ebenso mußten auch die Bade-Nach-
richten nunmehr dreisprachig gesetzt werden — „Waschzettel in englischer und
deutscher Sprache, zum Gebrauch der in Deutschland Reisenden —. In diesen
Zetteln finden sich alle zur Wasch gehörigen Gegenstände in besagten beiden
Sprachen und ist nur der Preis auszufüllen".

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