Freiburger historische Bestände - digital

Geroldsecker Chronik
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knechtführer, Obristen und Hauptleute wieder eine angemessene
Aufgabe und kommen bei ihren Feldzügen weit in der Welt herum.

Daheim aber, inihrenkleinenReichen, sehen sich diese
Herren einem eigenartigen Zwiespalt ausgesetzt. Ihre Selbstherrlichkeit
erfüllt sie einerseits mit starkem Selbstbewußtsein, während sie
sich andererseits einem überlegenen Nachbarn oder einer Fei^yl-
gruppe gegenüber immer wieder zur Ohnmacht verdammt fühlen.
Die Grenzen ihrer Gebiete sind empfindliche Gebilde, Grenzstreitigkeiten
gehören zum ritterlichen Alltag. Man liegt auf der Lauer, um
aus der Schwäche des Gegners Nutzen zu ziehen, man wartet auf
das Aussterben eines Geschlechts, um gierig über das Erbe herzufallen
. Denn man möchte selbst groß und mächtig werden und hegt
im geheimen die Hoffnung, daß der „eigene Stammen" einmal zu
den ersten des Reiches gehöre. Man kämpft und streitet, bald mit
den Waffen in wilden Kleinkriegen, bald mit der Feder in endlosen
Prozessen. Denn in der Not schreit auch der sonst Skrupellose nach

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