Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 31
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0033
Ottweiler Stufe) liegen am Turnerheim Lindle bei Hinterohlsbach auf Gneis. Ein
weiteres Vorkommen von oberkarbonischen Sedimenten mit Pflanzenresten ist im
obersten Emersbachtal am Ostfuß der Geroldseck bekannt.

Perm. Ohne besondere fazielle Änderung gehen die Ablagerungen des oberen
Oberkarbons in die Sedimente des Unterrotliegenden (Arkosen, Schiefertone und
Schieferletten) über.

Unterrotliegendes. Innerhalb des Rotliegenden lassen sich im Schwarzwald
zwei Gesteinsfolgen unterscheiden, die unter verschiedenen klimatischen Bedingungen
gebildet wurden.

Im unteren Teil finden sich grau gefärbte Sedimente mit kohligen Resten und
zersetzten (kaolinisierten) Feldspäten. Das deutet auf einen Fortbestand des schon
im Oberkarbon vorherrschenden humiden Klimas, während die Schichtglieder des
Oberrotliegenden rote oder braune Farben zeigen.

In die Arkosen des Unterrotliegenden sind stellenweise dunkelgraue bis schwarze,
sehr feinkörnige und glimmerführende Schiefertone eingeschaltet. Einige dieser
Schiefertonlagen enthalten auch bestimmbare Pflanzenreste. Eine Berühmtheit erlangte
das Vorkommen am Rotenbach, einem Seitenbach des Lierbachs. Im Jahre
1860 hatte Sandberger unterhalb der Häuser des Weilers Holzplatz Pflanzenreste
gefunden. Eine Nachgrabung 1893 lieferte reichlich Pflanzen des Unterrotliegenden,
die von Sterzel beschrieben wurden. Eine weitere Pflanzenfundstelle liegt am SO-
Hang des Hauskopfs.

PermischerVulkanismus. Am Ende des Unterrotliegenden wurde das
schon kräftig erniedrigte Gebirge erneut von einer Bruchtektonik erfaßt. Man bezeichnet
diese tektonische Phase an der Wende von Unter- zu Oberrotliegendem als
saalische Phase der variskischen Gebirgsbildung. Bei der damals erfolgten Zer-
blockung des Grundgebirgssockels wurde den Eruptivmassen längs tief hinabreichen-
der Spalten der Weg zur Oberfläche erleichtert. Wie in anderen Teilen des variskischen
Gebirges war auch im Schwarzwald das Rotliegende eine Zeit ausgedehnter
vulkanischer Erscheinungen. Der Vulkanismus, der auf eine Gebirgsbildung folgt
und auf der Oberfläche des neugeschaffenen Gebirgskörpers austritt, wird als sub-
sequent bezeichnet. Dieser subsequente permische Vulkanismus war im mittleren
Schwarzwald besonders ausgeprägt.

Aus zahlreichen Schloten und Spalten wurden Tuffe und saure (rhyolithische)
Laven gefördert, die heute in gealtertem Zustand als Quarzporphyre vorliegen.
Diese Quarzporphyre stammen wohl aus den gleichen Herdräumen wie die jüngeren
oberkarbonischen Granite. So gleicht die chemische Zusammensetzung der Granite
des ausgedehnten Triberger Massivs weitgehend derjenigen der Deckenporphyre
vom Steinfirst oder Rebio oder den anderen Porphyren ostwärts Lahr.

Das Ausmaß der vulkanischen Förderungen läßt sich aus den erhaltenen Resten
annähernd erschließen, obwohl von den einst viel mächtigeren und ausgedehnteren
Massen von Tuffen und Quarzporphyren nur ein kleiner Teil erhalten blieb. Die

31


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0033