Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 111
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0114
Röhm werden mitten im Bereich des badischen Hofgüterrechts Gemeinden wie
Schuttertal, Hofstetten, Biberach, Nordrach, Seebach als solche bezeichnet, wo nur
die größeren Höfe noch die Unteilbarkeit bewahren, die kleineren aber nicht mehr.
Gemeinden wie Seebach, Unterharmersbach, Wittelbach gelten schon als Arbeiterwohngemeinden
; wo die Industrie ihren Einzug gehalten, vor allem in den Haupttälern
, sind die Schwarzwalddörfer zu gewerblichen Gemeinden geworden, so
Bühlertal, Ottenhofen, Waldulm, Biberach, Steinach.

Geschlossene Dörfer im Schwarzwald finden sich im unteren
Teile des Kinzigtales (bis Haslach), des Schutter- und des Achertales. Die größere
Breite erlaubt hier bei mildem Klima im größeren Ausmaß Ackerbau und (vor
allem im Mittelalter) Weinbau und damit schon früh größere Verdichtung. Diese
Dörfer im Kinzig- und Schuttertal sind nach den Untersuchungen von M a r t i n y
(Die ländliche Siedlungsgestaltung im Schwarzwald, 1932) keine Gewanndörfer,
sondern sie hatten eine Weilerflur; er schließt daraus, daß sie nicht in der Landnahmezeit
, sondern als Weiler der Rodezeit entstanden sind; im Kinzigtal, mit den
vielen Namen auf -ach (wie Biberach, Steinach, Haslach u. a.), muß das ziemlich
früh gewesen sein, denn -ach (-aha) kommt bald nach 1000 n. Chr. in unserer
Sprache außer Gebrauch. Die Dörfer des Haupttals und die Streusiedlungen in
den Nebentälern verzahnen sich insofern, als neben den Dörfern im Haupttal
auch einzelne Hofgüter, in den unteren Teilen der Nebentäler dorfähnliche Verdichtungen
auftreten; Martiny schließt daraus, daß beide der gleichen Entstehungsperiode
angehören.

An den Schluß der ersten Ausgabe schrieb Michael Walter: „Die grundlegende
Literatur zur Siedlungskunde ist in meinem ,Kleinen Führer für Heimatforscher' verzeichnet
. An spezieller Literatur wurden vor allem die zahlreichen Ortsgeschichten, die
Mitteilungen des Statistischen Landesamts, an Zeitschriften ,Die Ortenau', das Freiburger
Diözesan-Archiv, die Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins benutzt. Dazu kamen
Wanderungen und Beobachtungen an Ort und Stelle und das Studium des einschlägigen
amtlichen Kartenmaterials." Der Neubearbeiter hat darüber hinaus die neueren und neuesten
Jahrgänge der genannten periodischen Veröffentlichungen, zu denen seitdem das Alemannische
Jahrbuch und die Badische Heimat getreten sind, sowie neue Veröffentlichungen allgemeinen
oder örtlichen Inhalts benutzt. Das neueste Zahlenmaterial des Statistischen
Landesamts sowie die amtlichen Karten 1 : 25 000 und 1 : 100 000 und die Schwarzwald-
vereinskarten 1 : 50 000 wurden eifrig zu Rate gezogen.

111


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0114