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aus der engen wirtschaftlichen, kirchlichen und zeitweise auch politischen Verflechtung
Straßburgs mit dem vorderen und mittleren Kinzigtal und mit dem Renchtal.
Darüber hinaus besaßen alle Ortenauer Klöster und die einflußreichen Geschlechter
ihre Absteigequartiere in Straßburg, und umgekehrt für das straßburgische Patriziat
fBdöett.
Abb. 1. Firscsäulcnhaus auf dem
Stadtbanner von Baden. Holzschnitt
, vielleicht von Jacob Roebel
(1533) oder von Jacob Kallenberg,
Bern
ist das Kinzigtal mit seinen Bodenschätzen immer ein Feld wirtschaftlicher Betätigung
gewesen. Gerade die Fachwerk- und Giebelgestaltungen aller Ortenauer Häuser
verraten sehr deutlich den Straßburger Einfluß und weisen die Ortenau als ein
Nebenland des Elsasses aus. Man denke an den lebhaften Gegensatz des mit Fachwerkfiguren
überzogenen Giebeldreieckes und des einfach gehaltenen Erdgeschosses
der Ortenauer Fachwerkhäuser aller Art (Abb. 9), eine Formüberlieferung des ursprünglichen
städtischen Bürgerhauses, bei dem das Erdgeschoß nur den Eingang
und einen Wirtschaftsraum enthalten hat und schmuck- und häufig fensterlos ge-
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