Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 131
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0134
Im 17. Jahrhundert ist einmal das Haus unter dem Dach so gedreht worden,
daß bei den Häusern, die von diesem Zeitpunkt an gebaut worden sind, der Wohnteil
zum Tal und der Wirtschaftsteil nunmehr gegen die Berglehne liegen. Zum
andern sind mancherorts die Häuser quer zur Fallinie des Hanges gestellt worden.
Hierbei ist aus der Längseinfahrt eine Quereinfahrt geworden, die eines kleinen
Dachausbaues, einer „Wiederkehr", bedarf.

Die „Heidenhäuser" sind ganz aus Holz errichtet. Die Wände bestehen aus
Bohlen, die, unter sich gefälzt oder genutet, in die Rillen der Wandsäulen eingelassen
sind. Die Dächer sind mit Stroh oder mit Schindeln gedeckt gewesen. Heute
treten an die Stelle dieser herkömmlichen Deckungsstoffe Kunstschieferplatten und
Ziegel.

Im Gutachtal und weiter nach Osten findet sich eine dritte Form von Schwarzwaldhaus
, das Gutacher Haus (Abb. 19). Mit seinem Fachwerkkern in der
Mitte der Schauseite ist es vielleicht das malerischste Haus des Schwarzwaldes, das
durch seine Schönheit den Ruhm der Schwarzwälder Häuser begründet hat. Dieses
Haus zeigt eindringlich, wie die Territorialherrschaft u. U. eine Hausart mitgestaltet
. Seine Form verdankt das Gutacher Haus zum größten Teil den baupolizeilichen
Bestimmungen eines verordnungsfreudigen Landesherrn. Die „Neue Bauordnung
des Fürstenthums Württemberg vom l.März 1568" hat verlangt, daß
die Küche und die darüber liegende Kammer mit dem Rauchfang aus Gründen
der Feuersicherheit in die Mitte des Hauses gelegt und deren Wände mit Mauerwerk
ausgeriegelt werden müssen. Die übrigen Wände bestehen wie bei den
Schwarzwaldhäusern aus Holz. Die gleiche Verordnung empfiehlt eine Dach-

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