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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 193
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und die Kehler Rheinbrücke. Die Ortenau rückte damit in den Mittelpunkt eines
weltpolitischen Gegensatzes, der zu unzähligen Malen auf ihrem Boden ausgefochten
werden sollte und eine nicht endenwollende Zeit unsagbarer Leiden über unser
Gebiet heraufführte.

Die Siege des Schwedenkönigs zwangen die kaiserliche Partei bald, die südwestdeutsche
Ecke zu ihrem
Hauptstützpunkt zu machen,
um die sich deshalb in den
nächsten Jahren ein heftiger
Kampf entspann. Markgraf
Wilhelm von Baden
der 1630 den Oberbefehl
über ein kaiserliches Regiment
erhalten hatte, mußte
sich nach dem Elsaß zurückziehen
, wo er sich mit dem
kaiserlichen Obersten Ossa
vereinigte. Um den Kehler
Rheinübergang zu sichern,
rückte Ossa 1631 in das han-
au-lichtenbergische Gebiet,
besetzte alle festen Plätze
mit Gewalt und erbaute bei
Lichtenau und Drusenheim
zum Schutze einer Truppenfähre
zwischen Graueisbaum
und Drusenheim starke Verschanzungen
. Der schwedische
Heerführer Pfalzgraf Christian
von Birkenfeld44) versuchte
zu Anfang des folgenden
Jahres nur mit halbem

Erfolg diese Stellung zu erschüttern. Nachdem ihm die Belagerung Offenburgs mißglückt
war, mußte er sich erfolglos nach dem Elsaß zurückziehen, wobei er das Schloß

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M) Bis zur Niederlage bei Wiesloch leitete Ossa am Oberrhein alle Unternehmen. Auch Markgraf Wilhelm
entzweite sich mit Ossa, der ihm zu große Rücksichtnahme vorwarf, ihn bei Wallenstein der Unfähigkeit zieh
und seine Absetzung als Kommandant zu Breisach im Oktober 1632 erreichte. Der Markgraf, kaiserlicher
Generalfeldobrister und Landvogt der vorderösterreichischen Lande, zog sich daraufhin vom Krieg zurück,
mußte aber in Breisach ausharren (Ellerbach, Der Dreißigjährige Krieg im Elsaß, II. Bd.).

4') Nach der Schlacht von Breitenfeld (1631) suchte Schweden Verbündete unter den protestantischen Reichsständen
. Obwohl Straßburg, Badcn-Durlach und Wüttemberg eine abwartende Haltung einnahmen, stellte sich
Graf Philipp Wolf von Hanau offen, trotz Warnung Ossas, auf die schwedische Seite und gewährte Pfalzgraf
Christian von Birkenfeld als schwedischem General seine Unterstützung zu dem Raubzug in die Ortenau am
20. Februar 1632, wobei acht Männer von Rammersweier im Kampfe gegen die Plünderer fielen. Das Strafgericht
folgte auf dem Fuße. Durch den kaiserlichen Generalwachtmeister Heinrich von Haraucourt wurde nach
der Einnahme und ausgiebiger Plünderung am 29. Februar Willstätt zur Hälfte, Lichtenau am 20. April völlig
niedergebrannt.

13 Die Ortenau

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