Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 382
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Baden-Baden, Neues Schloß, Grottensaal um 1660

gotischen Burg vorher eingenommene Ostseite des Hofes gezogenen Palast und dem
auf der Nordseite daran angeschlossenen Küchenbau. Der erstere ist in seiner
Außenerscheinung verhältnismäßig einfach, nur durch den Portalbau mit Volutengiebel
stärker betont und durch den der rechten Fassadenhälfte vorgesetzten Sechseckturm
; der ursprüngliche Eindruck ist heute freilich stark verwischt, seitdem das
Dach im großen Brand zerstört und hernach neu aufgesetzt wurde. Das Portal hat
seitlich zwei dorische Säulenpaare, die eine Nische einfassen und darüber einen
Dreieckgiebel tragen, während über der Toröffnung ein schöner Wappenaufsatz
ruht. Der Grundriß dieses Palastes zeigt streng regelmäßige Anlage; ein Mittelgang
zerlegt den Bau in seiner Länge in zwei Hälften, gekreuzt von dem Eingang und
Treppenaufstieg. Im Untergeschoß liegen ein Speisesaal und alte Baderäume, die
mit reichstem Stukkaturschmuck von kräftiger Durchbildung, mit Hermen um
Wandnischen, Fenster und Türen u. a. ausgestattet sind. Im zweiten Geschoß der
große Prunksaal, dessen Wände Fürstenbilder zierten, während das Spiegelgewölbe
mit 13 großen, figurenreichen Fresken von der Hand des Tobias Stimmer
(1579—1584) und seines Bruders überdeckt war. Es war ein regelrechter Fürstenspiegel
, der laut beigefügten Versen den Ablauf des menschlichen Lebens in seinem
Kampf zwischen Gut und Böse veranschaulichen sollte. Der Brand von 1689 hat
leider diese für die geistige Einstellung der Zeit charakteristische wie in der dekorativen
Wirkung besonders starke Kunst des Meisters völlig vernichtet, nur in einer
flüchtigen Kopie und einer eingehenden, dem P. Gamans S. J. mit Unrecht zu-

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