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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 433
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0436
Dichtung und Dichter der Ortenau

Von Otto Basler

Dreißig Jahre schöngeistigen Schaffens in unserem landschaftlich umgrenzten
Raum bedeuten dem Überblick des Miterlebenden einmal ein Fortwirken gesicherter
, überkommener geistiger Güter: Heimat in eigener und bei der Mitwelt gespiegelter
Rückerinnerung, Geschichte und Geschicke des Landes, Sprache und
Volkstum, Stadt und Land. Zugleich zeigen sie den Menschen im Ablauf seines
Lebens — durch Familie, Beruf und eigenstes Schicksal gehalten —, all das durch
wechselvolle Wandlungen unterbrochen und doch geheimnisvoll schaubar.

Dem verdienstvollen Wilhelm Engelbert öftering verdanken wir die „Geschichte
der Literatur in Baden", die er, „vom Kloster bis zur Gegenwart" an wichtigsten
Dichtern und an ihren entscheidenden Schöpfungen, auch das Kleine liebevoll neben
dem Großen wertend, meist nach Landschaftsbezirken geordnet hat *).

öftering hat in den allgemeinen Einführungen gezeigt, daß eine „badische Literatur
" nicht bestehe und daß es auch eine „badische Literaturgeschichte" nicht
gebe, vielmehr, daß wohlgegliedert ein alemannisches, pfälzisches und fränkisches
Stammesgut in Baden nebeneinander sichtbar sei, das seine eigene Denk- und Dichtweise
seit alters besitze. Und in dieser Literatur gibt es eine „Folge von Persönlichkeiten
mit mehr oder minder großer Allgemeingeltung", in reichem Geben und
auch Empfangen, in vielfachem Hin und Her, nicht abgeschlossen für sich, sondern
im Hinüber und Herüber der Anregungen und literarischen Austausches.

Noch vor dem Abschluß der „Geschichte der Literatur in Baden" hat öftering
in unserer „Ortenau" 16 (1929) 292 ff. einen umfassenden Abschnitt

der Schönen Literatur der Ortenau

gewidmet, auch hier deren Gang an literarischen Persönlichkeiten verfolgend. Daraus
empfiehlt sich, auch den Zeitraum eines Menschenalters bis zum Heute nach
öfterings vorgezeichnetem Plan zunächst zu verfolgen und künftiger Reihung nicht
vorzugreifen. Die böse Zeit von 1933 bis 1945 hat maßgebliche Befürworter bei
uns nicht gefunden, der Zusammenbruch des Jahres 1945 hat nichts von Grund
auf vernichtet: eine neue Jugend konnte hineinwachsen in den lebendigen guten
Geist des Überlieferten, an eigenem Werk bauen und sich bewähren.

Den Begriff des Schön-Literarischen wird man hier nicht zu eng fassen wollen,
denn eine landschaftlich abgegrenzte Literaturbetrachtung kann am heimatgeschicht-

!) öftering f 1940; zur „Gesdi. der Lit. in Baden", 3 Hefte: 1930, 1937, 1939, vgl. „Mein Heimatland"
24 (1937) 90 ff. und 27 (1940) 268, 335 f.

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