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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 469
(PDF, 128 MB)
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Heimatforscher verdienstvoll eingereiht. In der „Ortenau" 1953 hat der Verstorbene
dem Verein den Aufsatz „Alte Namen erzählen" geschenkt.

Josef Häßler war ein unermüdlicher Schaff er! Er war auch in der Schulheimatkunde
wegweisend. Bei einem Lehrgang auf dem „Waldhof über
dieses in der Grundschule richtungweisende Fach, wo selbst er als Referent
eingesetzt war, sahen wir uns das letzte Mal. Und da hat der Schreiber dieser
Zeilen seinem lieben Kurskollegen unbewußt bei der Schilderung seines
Lebensweges und der Würdigung seiner vielseitigen Fähigkeiten sozusagen
eine — „Leichenrede" — gehalten. Häßler winkte bescheiden ab. Er schreibt
einmal: „Wir sind ein Nichts! Es zählen nur die Werke, die wir den kommenden
Generationen übereignen können." Josef Häßler hat uns in seinen
zahlreichen Arbeiten viele Fingerzeige gegeben.

Arbeiten wir in seinem Sinne, dann ehren wir diesen wahrhaftig vielseitigen
und großen Könner auf dankbare Weise.

Sepp Schülj, Ohlsbach

Glasmaler Georg Straub t

Eine schwere Lücke schlug der Tod dem Wolfacher Historischen Verein.
Ganz unerwartet, mitten aus aller Arbeit, die er trotz seiner 77 Jahre noch
meisterlich erfüllte, wurde uns am 3. Dezember 1959 Glasmaler Georg Straub
entrissen. Der Verstorbene war, wie kaum ein zweiter, ein Stück „Alt-
Wolfach", verbunden mit allen Traditionen und allem Brauchtum. Von 1927
an bis 1953 hatte er die Leitung der Wolfacher Ortsgruppe, die er seiner Zeit
aus der Hand des verdienstvollen Wolfacher Ehrenbürgers Franz Disch übernommen
hatte. Wenn es ihm auch weniger gelegen war, einen sogenannten
Vereinsbetrieb aufzuziehen, so wirkte er doch in allem für seine Heimat und
deren geschichtliche Belange. Der „Ortenau" gab er verschiedene Beiträge aus
seiner Feder, wirkungsvoll unterstrichen durch Federzeichnungen. Schon beim
Aufbau des früheren Heimatmuseums um 1938 war er führend tätig, mußte
dann allerdings auch im Krieg die bittere Enttäuschung erleben, daß man
jene schöne Sammlung von einem Tag zum andern aus ihrem Raum warf,
wodurch dann in der Folgezeit manches schöne Stück des mühsam Zusammengetragenen
verlorenging. Als 1958 das Heimatmuseum wieder eröffnet werden
konnte, noch größer und schöner als ehedem, war dies mithin seiner
Tätigkeit und seinem regen Sammeleifer, wie auch besonders seiner ortsgeschichtlichen
Kenntnisse zu verdanken. In jeder freien Zeit konnte man ihn
beim Museumsleiter sehen, um mit diesem die vielerlei Dinge zu ordnen, zu
säubern, zu renovieren. Sein Herz gehörte der Heimat! Ihr galt seine Kunst,
die Glasmalerei, die er noch ganz im Sinne alter Meister pflegte, in einer
Werkstätte, die selbst eine Art Museum war. Und wenn man bei einem Gang
durch die alte Kreisstadt Wolfach die Fenster betrachtet, überall sind seine
Spuren, überall grüßen den Besucher die zierhaften bunten Scheiben aus seiner


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