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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 17
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0019
pfarherr gefragt / wer bistu? hat er gesagt / ich bin keyn geist / ich bin der leybhafftig
teuffei. Hat er jn weytter gefragt / was er da thu odder thun wöll. Hat er gesagt / ich bin
da vnd wil dem Schultheysen sein haus verbrenne / Hat der pfarrer gesagt / warumb wiltu
das thun / darumb / das er der Schultheys mir mein huren fürhelt. Hat er gefragt / wer ist
dein hurn / Hat er gesagt / die magd ym haus / ich habe jm das vorig haus auch verbrennet
/ ich wil jm das auch verbrennen.

Nach solchem haben sie yhn gefragt / ob er auch betten künne / hat er jnen das Vater
vnser / Aue Maria / vnd den glauben dapffer nachgesprochen. Da (4. Seite) er komen

ist / Herr vorgib vns als wir vorgeben / hat er inen daran gepfiffen / vnd wa jm ynn solchem
nit gefallen / hat er gepfiffen / die andern wort verstendlich geredt / das viel erbar leut
sampt den obgenanten acht personen gehört.

Es ist auch ein Müller vnter den acht personen gewest / der hat jn mehr denn andere
gefraget / nemlich / Kanstu singen wie ein Nachtigal / Hat er angehaben zu singen allerley
geseng« / was sie begeret haben. Er hat auch öffentlich gesungen / Das der Winter nicht
stett will sein / das klagen die meydlein sehre / Dergleichen. Es ist das allerböste weib
usw. vnd sonst viel seltzamer lieder / vnd den ganzen tag mit yhnen sprach gehalten.

Vnd als er auff den abend vnd zu nacht komen / sind alle / mitsampt dem Schultheysen /
so bey jm gewest / ynn ein kamer schlaffen gangen / ist der Teuffei mit ynn die kamer
komen / als sie sich nidder geleget haben. Doch haben sie liechter bey inen gehabt / vnd
sehen wollen / was er weytter handeln wöll. Hat er yü der kamer zum Müller gesagt /
Rück auff ein ort / (der dann selbander gelegen ist) ich wil bey dir ligen / vnd wil dich
diese nacht erdrücken vnd erstecken. Hat der Müller gesaget / lig am galgen / darffst also
bey mir nicht ligen. Hat der teuffei gesagt / Ruch / ich wil bey dir ligen vnd dich diese
nacht erdrücken. Hat der Müller weytter gesagt / Mus es denn sein vnd ist es Gottes will /
so kom her yn Gottes vfi vnser lieben frawen namen / vnd lig bey mir. Hat der Teuffei
zum Müller gesagt / ich schiß dir auffs maul / vnd mit der selbigen antwort ein worff
gethan / mit stecken vnd (5. Seite) mit einem raiff / vn ein Pfaffen auff die nasen
troffen vn ein pletzlein abgeworfen / Ist der Müller zornig worden / vnd gemeinet / seyne
gesellen hetten solchen wurff gethan / haben sie nein gesagt / da ist er erst ynnen worden /
das der teuffei solches gethan hat. Der Müller hat auch gesaget / Wie kanstu solchs voln-
bringen / hastu doch widder blut noch fleisch? hat er jm daran gewispeit / vnd ist auff ein
hoch haus gesessen / vnd alda die gantzen nacht gepfiffen vn drommen geschlagen / bis an

2 Die Ortenau

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