Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 116
(PDF, 77 MB)
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„im Moß" und schließlich weiter nordwestlich die Siedlung Keßhammer. Das Wort
Kluse bedeutete einen hölzernen Kanal, durch den die Stämme in die Nordrach geflößt
wurden.

Jeder Siedler hatte einen Hof mit Hofraite, Garten und einiges zahmes Feld,
Weiden, Reutbösch und anscheinend auch ein wenig Wald zu nutzen für seinen
Holzbedarf.

Alle in den heutigen Karten eingetragenen örtlichkeitsbezeichnungen, nicht aber
die heutigen Gipfelnamen, waren ausnahmslos damals schon vorhanden und sind
auf dem Plan zu finden. Außer den Namen für die Wohnsiedlungen tauchen dort
nur noch wenig Flurnamen auf:

1. die Geißschlciffe (gegen die Nordgrenze);

2. die neuen Welt (= Wald), östlich vom vorigen;

3. der Glaßwald, bei Neuglashütten;

4. der Lichterbihl, in der Nähe der Fabrik, 54 Lachter entfernt;

5. bei der Steig, beim Forsthaus, in der Nähe der Fabrik;

6. bei der Salpeterhütte, in der Nähe der Fabrik;

7. die Blechdannen-Matten, bei Alt-Glashütten;

8. das Kälberfeld, in der Nähe von Schäffersfeld;

9. bei dem Nagelbronnen, im östlichen Teil;

10. Daubengut Höfersberg, im östlichen Teil (wohl ein Wohngebäude);

11. SchäfFers Berg, im östlichen Teil.

Da der Plan, vor allem in den Falzen und an den Randteilen, einzelne zerstörte Stellen
hat, so sind gerade die handschriftlichen Angaben, die in langen Reihen am linken Rand
entlang verzeichnet sind, nur noch teilweise lesbar. Aufschlußreich ist die folgende Zusammenstellung
:

1. „an zahmen aufgemachte Felder" .... 536 Jauchen

2. „guther und schlechter Reuthen und Waydfeld" 880 (?) Jauchen

3. „an vollkommenen Waldungen" .... 684 (?) Jauchert

„Summa" 2100 Jauchert

Daran ist die damalige Aufteilung des Bezirks in der Bodennutzung zu erkennen
. Ein Jauchert wurde in zwei Morgen unterteilt. Das gäbe umgerechnet
15qkm 13).

Über den Planfertiger finden sich auf den noch erhaltenen Teilen keinerlei Hinweise
. Es mag ein Konventuale der Abtei gewesen sein, denn die Äbte ließen
nicht gern Fremde in die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Herrschaft Einblick
nehmen.

Sehr aufschlußreiche Angaben über das abteiliche Moosterritorium entnehmen
wir der Fragenbeantwortung 1802 durch den Oberschaffner Scheffel 15):

Es befanden sich dort 5 abteiliche Bestands-, ein Erblehen und 12 Zinsgüter mit
34 Häusern, 42 Familien und 196 Seelen, „m indestens 3000 Jauchert
durch Vernachlässigung ziemlich verödete Waldungen". Alle Einwohner hatten

13) Gerade bei den Maßerläuterungen sind ziemliche Lücken auf dem Plan, welche die sichere Entzifferung
unmöglich machen. \

15) Akten GK. Staatserwerb aaO. Fase. 3 Nr. 12. Fragen Nr. 9, 10, 11; ebenda Wichtige Komm. Akte
1802, Fragen Nr. 2, 5, 9, 13, 14, 19, 20, 23, 24, 25, 26, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 71, 73,
74, 77, 78, 79, 82, 83, 84.

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