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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: V
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Ganztägige Lehrfahrt zu zehn untergegangenen Orten des oberen Hanauerlandes
(Oberlehrer Wilhelm Schadt, Legelshurst).

Fahrt nach Basel (Stadtrundfahrt, Kunstmuseum, Münster) und Kaiser-Augst
(Oberstudienrat W. Mechler).

Zu den vielen Heimatstuben im Gebiet der Ortenau gesellt sich seit kurzem
die Carl-Isenmann-Stube in der Weinstube Frey zu Gengenbach, die am
29. 4. 1962 mit einer Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben wurde. August
Glatz, der Vorsitzende der Mitgliedergruppe Gengenbach, hatte als besonderer
Verehrer des volkstümlichen Komponisten Carl Isenmann (1837—1889) die Einrichtung
einer solchen Stätte bei der Badischen Heimat angeregt. Die Stadt
Gengenbach, die Herren Emil Baader, Frey, Glatz u. a. haben ein anheimelndes
Heimatstübchen geschaffen, das die lebensvolle Erinnerung an einen großen Sohn
unserer Heimat für die laufende Gegenwart wachhalten soll. Es ist die moderne
Form eines Erinnerungsmales für einen, der zu seinen Lebzeiten und hernadi
bis zu uns durch seine leicht sangbaren Melodien die Herzen ungezählter Menschen
erhoben hat.

August Glatz, der die bisher vollständigste Sammlung der Isenmannschen Kompositionen
besitzt, schilderte den Schicksalsweg des Gefeierten. Nach dem Studium
am Musikkonservatorium München war er an verschiedenen Städten des In- und
Auslandes als Kapellmeister tätig. Krankheit im Elternhaus und die Liebe zur Heimat
brachten ihn nach Offenburg zurück, wo er Leiter der Stadtkapelle und Dirigent
des Männergesangvereins Conkordia-Offenburg wurde. Von hier aus begann
er eine segensreiche Tätigkeit in dem Bereich des gesamten badischen musikalischen
Lebens, insbesondere des deutschen Männergesangs. Hier reifte sein kompositorisches
Schaffen zur Meisterschaft heran. Durch die großen Sängerfeste wurde er
immer weiteren Kreisen bekannt, auch dadurch, daß er unermüdlich für die
Schaffung des Badischen Sängerbundes tätig war, der 1863 in Mannheim ins
Leben trat und den Einzelvereinen den großen Halt und immer neue Zielweisungen
verbürgte. Von 1865 bis 1878 befruchtete Isenmann das künstlerische
Leben in Freiburg (Dirigent der Conkordia), seit 1878 in Mannheim, wo er, ein
gewiß seltener Fall, in Anerkennung seiner Verdienste um das kulturelle Leben
in Baden, zum staatlichen Musiklehrer am Gymnasium ernannt wurde und zugleich
die musikalische Leitung der „Liedertafel" und des Ludwigshafener
,.Cäcilienvereins" übernahm und zuletzt den heute weitbekannten Mannheimer
Männergesangverein „Arion" gründete, der als „Isenmannscher Männerchor"
jetzt mit Isenmanns früheren Männergesangvereinen der Hauptträger der Isenmann
-Tradition ist. Leider brachte schwere Krankheit und Tod schon 1889 seine
Feder zum ewigen Schweigen. In den Anlagen von Offenburg erfreut uns das
Denkmal Isenmanns mit der Aufschrift „O Schwarzwald, o Heimat!" Dieses von
seinem Freund Ludwig Auerbach gedichtete Lied hat Isenmann in Musik gesetzt.
Außer diesem gehörten zu Isenmanns intimerem Freundeskreis Professor Hermann
Götz, seinerzeit ein gefeierter Künstler als Maler und Komponist, sowie der
Dichter Josef Viktor von Scheffel, von dessen Liedern Isenmann viele vertont

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