Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 185
(PDF, 67 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0197
Wirken in Kirche und Schule die früher etwas rohe Gemeinde auf eine höhere
Stufe geistiger und sittlicher Bildung brachte.

In Fechts Amtszeit in Graben fiel der 2. Koalitionskrieg (1799—1801). Graben
war Tummelplatz sowohl österreichischer als auch französischer Truppen, zumal
die kaum 10 km entfernte Feste Philippsburg 1799 von den Franzosen belagert
und eingenommen wurde. Durch sein kluges Verhalten und Verhandeln erreichte
es Fecht, daß nicht nur in seiner Amtsgemeinde, sondern auch in der ganzen Umgebung
die Führer der Truppen zur möglichsten Schonung des neutralen Landes
sich bestimmen ließen. Das Geheime Ratskollegium in Karlsruhe fühlte sich daher
veranlaßt, Fecht zum Oberkriegskommissär zu ernennen, um ihn mit dem Abschluß
der Verpflegungsverträge zu betrauen.

Daß Fecht bei dem Markgrafen große Hochachtung genoß, erhellt aus allen
Begegnungen mit diesem Fürsten, und sooft Karl Friedrich nach Graben kam,
versäumte er nicht, den Pfarrer Fecht zu sich zu rufen. Einstens stellte er ihn
seinem Sohne, dem Prinzen Ludwig und nachmaligen Großherzog, vor mit den
Worten: „Sieh, Louis, ich habe einen geborenen Adel und einen Bürgeradel, das ist
ein Mann vom Bürgeradel, vergiß nie, was er schon für sein Fürstenhaus getan
hat."

Pfarrer und Dekan in Kork (1 808 — 1 849)

Das Frühjahr 1808 brachte uns Fecht als Pfarrer nach Kork, und zugleich erhielt
er auch die Ernennung zum Dekan des Dekanats Rheinbischofsheim. Am 10. Mai
hielt er seinen Einzug in der neuen Gemeinde, begleitet von seinen Grabenern.

Sein fürstlicher Gönner, Großherzog Karl Friedrich, segnete 1811 das Zeitliche,
und ihm folgte sein Enkel Karl auf dem badischen Throne. Zur Huldigung vor
dem neuen Großherzog wurde als Vertreter des geistlichen Standes Dekan Fecht
vom Kinzigkreis nach Karlsruhe entsandt. Zu dieser Zeit gehörten Kirchen-
und Schulangelegenheiten noch in den Geschäftsbereich der Kreisdirektion, in der
Fecht als Kreisreferent dieser Angelegenheiten einen Platz hatte. Selbst in landwirtschaftlichen
Dingen wurde er in diesem Gremium zu Rate gezogen, denn er
trieb eifrig Acker- und Gartenbau sowie Baum- und Bienenzucht, zumal auch
Güter zum Pfarreinkommen gehörten. Der Pfarrgemeinde war er in diesen Angelegenheiten
ein leuchtendes Vorbild. Seine geistigen Veranlagungen, sein guter Wille
sowie seine positive Einstellung zu allen menschlichen Belangen hoben ihn überall
hervor und wiesen ihn auf führende Stellen.

Helfer in allen Nöten

Ganz besondere Aufgaben erwuchsen ihm in den Freiheitskriegen, die hier durch
die Kehler Belagerung vom 2. Dezember 1813 bis 2. Mai 1814 erlebt wurden.
Heftig grassierte das Nervenfieber, und die eingerichteten Spitäler waren überfüllt
. Dem Dekan Fecht oblag es, diese Spitäler zu betreuen, um den Leidenden die
Tröstungen der Religion zu spenden. Nach der Belagerung von Kehl hatte er
außer seiner eigenen Gemeinde auch die von Kehl und Sundheim mitzuversehen.

13

185


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0197