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lution von 1789 im Gefolge hatte. Persönlich erlebte er am 10. Oktober 1796 in
Auggen das Ende des Moreauschen Kriegszuges nach Süddeutschland, der am
24./25. Juni 1796 bei Kehl seinen Anfang nahm.
Als Fecht 1808 seine zweite Pfarrstelle in Kork bezog, widmete er sich auch hier
wieder voll und ganz seiner Kirchengemeinde, zu deren Kirchspiel auch die
Filialgemeinden Neumühl, Odelshofen und Querbach gehörten. Um sein Kirchen-
Gottlieb Bernhard Fecht.
volk kennen und verstehen zu lernen, interessierte ihn das ganze Geschehen um
dieses mit den wirtschaftlichen und sozialen Zuständen und den historischen Ereignissen
. Sowohl Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften als auch mündliche
Überlieferungen in den Gemeinden gaben ihm den Stoff zu seiner Information
, während er von 1808 an selbst alles in seinem Anstellungsort miterlebte. In
seiner „Leidensgeschichte des Kirchspiels Kork, nebst einem Auszug aus der am
Trübsalsfest, den 4. Mai 1817, in der Hungerzeit gehaltenen Predigt" führt er
uns in seiner Vorbemerkung zu dieser Predigt die furchtbaren Zeitläufte vor, die
unsere Heimat durch die Revolutionskriege von 1792 an bis nach Napoleons
Niedergang durchzukosten hatte. Jedoch mit dem Ende dieser dauernden Kriegsgeißel
waren die Leidenstage unserer Heimat noch nicht beendet; die Natur selbst
war es, welche nach diesen Tagen gewissermaßen als Abschluß der Leidenszeiten
in den Jahren 1816/1817 durch unheimliche Regenperioden vielleicht die größten
Hungerjahre in der Geschichte unserer Heimat dem Volke auferlegte. Hören wir
unten Fecht selbst in seiner 4. und 5. Rede.
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