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Schachen zu oft gesehen, daß es dort nicht mehr mit rechten Dingen zuging. Mächtige
Flöße wurden den Rhein hinunter nach Kehl verschickt, dort verkauft und der
Erlös statt nach Bannschachen teilweise mit der geldschwachen Wolfacher Schifferschaft
verrechnet. Das führte zum Ruin. Trautwein war daher, wenn auch ungern,
schon im Jahre 1836 aus der Gesellschaft ausgetreten und verlegte sich mit seinen
Geschäften wieder ganz auf die Kinzigflößerei.
Flößer kehren heim von einer
Fahrt „ins Land" mit ihrer ganzen
Ausrüstung: Wiedbotten, Bohrer,
Floßkegel sogenanntes Bottenhorn,
Krempen, Waldbeil, Holzmaß,
Stangen.WeinlogelunddenZwerch-
sack. Nach einem Gemälde von
W. Hasemann.
Bildarchiv der Stadt Schiltach
Unser Junge hatte 1836 seine Lehrjahre hinter sich. Er trat bei der Firma
Armbruster und Vayhinger in Schiltach als Flößer ein, da sein Vater ihn entbehren
konnte. Die Arbeitszeit dauerte damals im Sommer von morgens 5 Uhr
bis abends 7 Uhr und im Früh- und Spätjahr so lange es Tag war. Der Lohn
eines Flößers betrug pro Tag 40 Kreuzer für die Arbeiten auf der Spanstatt.
Der Transport der Flöße wurde im Akkord vergeben. Der Akkordlohn eines
Flößers betrug für die Strecke von Schiltach bis auf den Willstätter Weiher für ein
Holländerfloß 4 Gulden 30 Kreuzer, für ein Gemeinholzfloß 3 fl. 30 kr., unabhängig
von der Zeit, die für diese Floßfahrt gebraucht wurde. Da hieß es sorgsam
mit dem Geld umgehen, wenn man zu einem Spargroschen kommen wollte.
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