http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0143
Der Linkenberg im Schottenhöfertal. Letzterer Name erst spät nachweisbar. In der Mitte Anwesen Pfundstein,
darüber die Haldeneck, rechts davon der Zugangsweg zum Lindacker- und Schottenhöfer-Forst.
Aufnahme: W. Baumann
Der unterirdische Geist am Linkenberg im Schottenhöfertal
Nordöstlich des Mühlstein, etwa ein Kilometer von diesem entfernt, ist die
sogenannte „Haldeneck", die von Hansjakob in der Erzählung „Der Vogt von
Mühlstein" auch erwähnt wird. Südlich dieser Haldeneck, zum Schottenhöfertal
gehörend, liegt der sogenannte „Linkenberg", auf dem sich ein Hofgut befindet.
Auf diesem Hofgut war in früheren Zeiten oft ein unterirdisches unheimliches
Grollen und Krachen zu hören, das die Erde erbeben ließ. Es bewirkte, daß
sogar die Immen (Bienenvölker) zu Bank schössen.
Zur Erklärung dieses Ausdruckes dienen nachstehende Zeilen: Die Bienenvölker
, die man früher „Immen" nannte und zum Teil auch heute noch diese Bezeichnung
haben, waren früher in geflochtenen Strohkörben untergebracht. Im
Innern dieser Körbe bauten die Bienen ihre Waben an, die sie in der Sommerzeit
mit Honig füllten. Eine solche mit Honig gefüllte Wabe hatte oft ein Gewicht
von drei bis vier Pfund. Der Honig konnte damals nicht, wie heute, mit der
Honigschleuder aus den Waben entnommen werden. Sie wurden daher vom
Imker während der Honigernte mit einem langen Messer von der Korbwand
getrennt. Der Honig wurde dann zum Teil mit den Waben verspeist. Es kam
aber auch vor, daß die honiggefüllten Waben infolge des schweren Gewichtes von
der Korbwand abbrachen und auf die darunter befindliche Bank fielen, auf der
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