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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 149
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0161
Graf Johann Reinhard I. von Hanau
und die Willstätter Münze
1569-1625

Von Ludwig L a u p p e
I.

In diesem Zeitraum schwerster politischer und weltanschaulicher Kämpfe, die
dem großen deutschen Kriege vorausgingen, lebte Graf Johann Reinhard I. von
Hanau. Geboren wurde er den 13. Februar 1569 im Schlosse zu Bitsch. Noch im
selben Jahre starb die Mutter Ludowika, 1570 der mütterliche Großvater Graf
Jakob von Bitsch. Nun fiel die Bitscher Hälfte der Herrschaft Lichtenberg, unter
anderem die halben Einkünfte des Lichtenauer Amtes, nicht an den Schwiegersohn
Philipp V., den Jüngeren, sondern kraft älterer Verträge an das Haus Hanau,
demnach an den regierenden Grafen Philipp IV., den Älteren (Pfarrbuch). Jetzt
erst konnte von einer Grafschaft Hanau-Lichtenberg gesprochen werden.
Der eigentliche Bitsch-Zweibrücker Besitz wurde ihm jedoch durch das benachbarte
Lothringen als Lehensherr vorenthalten. Dagegen erhielt Philipp V. bei Lebzeiten
seines Vaters die neu erworbene Herrschaft Ochsenstein als eigenes Land und 1585
die Regierungsgeschäfte der ganzen Grafschaft zugewiesen. Johann Reinhard vermählte
sich 1594 mit Maria Elisabetha, Tochter des Grafen Wolfgang II. von
Hohenlohe-Neuenstein, und folgte seinem Vater Philipp V. am 2. Juni 1599 in
der Regierung nach. Der junge Graf hatte eine feine Erziehung genossen, auf der
Akademie zu Straßburg studiert und zur Erweiterung und Vertiefung seiner
Kenntnisse eine Reise durch Frankreich, Italien, Holland und England unternommen
. Als ein Freund historischer Forschungen zeigte er für alles, was mit Heraldik
zusammenhing, eine ganz besondere Vorliebe. Das Wappen wurde großartig
umgestaltet, indem er zu Hanau, Lichtenberg und Ochsenstein noch Zweibrücken
und Bitsch hinzufügte, obwohl diese Herrschaft nie in hanauischen Besitz
kam. Dementsprechend erfuhr auch der Titel eine Erweiterung. Wappen und
Titel in dieser Form finden wir auf den Münzen sowie an den Kirchen zu Boders-
weier 1616 und Linx 1619.

Die prächtige Wappentafel aus rotem Sandstein im Stile der Spätrenaissance, welche
über dem Hauptportal in der Giebelmauer angebracht ist, wurde in Straßburg gehauen.
Die Kirchschaffneirechnung 1616 besagt: „Item 17 8 ^ und 2 V. Korn von M. gn. H.

Quellen: Akten der Archive zu Karlsruhe (General- und Spezialakten) und Straßburg
(Serien AA und E).

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