http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0185
Lageskizze von Allerheiligen. Von Süden her die Zugänge aus dem Renchtal, von Nordwesten aus dem
Achertal. Zeichnung: E. Beck
Einhalt geboten worden wäre. Hierauf verblieb bis ad annum 1509 ziemliche
Ruhe. In diesem Jahre wollte der Propst von Allerheiligen ein Stück Wald roden
und zu Feldern anlegen lassen. Dies rief die Waldulmer auf den Plan, und als des
Klosters Knechte auf ihren Protest hin die Arbeit nicht einstellten, legten sie Hand
an dieselben und führten sie in Gefangenschaft ab. Bischof Wilhelm schlichtete den
Streit und brachte einen Vergleich zustande, der den Frieden auf Jahre hinaus
wiederherstellte. Auch 1701 konnten die neuerdings aufgetretenen Differenzen
gütlich beigelegt werden. Als nun aber der gemeinsame Almendwald von großen
Bäumen ziemlich kahl geschlagen war, erfolgten Übergriffe in die Nachbarschaft.
Vor allem wurden Jacob Nock und Melchior Zink von Waldulm angeklagt, für
ihren schwunghaften Holzhandel anno 1730 im Kapellenwald 60 große Bäume
gefällt zu haben. Wenig später wagten sich dann auch einige in den Wassak,
schlugen Holz und weideten ihr Vieh. Hiergegen erhob das Kloster erneut Klage
bei der bischöflichen Regierung und pochte auf den Alleinbesitz dieser Distrikte.
Lange Zeit geschah nichts, denn es lief damals zu gleicher Zeit der umfangreiche
Maiwald-Kanal-Prozeß. Endlich erkannte die Regierung am 17. Juni 1765 gegen
das Kloster Allerheiligen
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