http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0254
„Bei dem Schreckenswort: Die Deutschen kommen! liefen ganze Regimenter
davon."
Wohl die schönste und ergreifendste Ehrung erwiesen dem einstigen deutschen
Flüchtling die Frauen von St. Louis. Eine Abordnung kam nach Sigels Hauptquartier
und überreichte ihm einen silbernen Pokal mit der Inschrift: „Dargereicht
dem General-Major Franz Sigel von den amerikanischen Unions-Damen von
Franz Sigel, einer der fähigsten Offiziere
der 48er. Wurde 1849 Kriegsminister der
Revolutionsregierung, in Amerikabis zum
obersten General der Vereinigten Staaten
aufgestiegen.
St. Louis als Beweis ihrer Werthschätzung seiner patriotischen Ergebenheit gegen
sein Adoptiv-Vaterland."
Sigels jüngster Bruder war mit neunzehn Jahren in den 1849er Aufstandsstrudel
hineingerissen worden. Als Adjutant Tiedemanns in Rastatt festgenommen, wurde
er durch ein ordentliches Gericht schließlich zu drei Jahren Zuchthaus begnadigt.
Ein Gefährte Sigels, der ehemalige badische Leutnant Schwarz, starb bei Pittsburg
-Landing den Opfertod für seine Wahlheimat.
Vor der amerikanischen Feste Monroe zeichneten sich die früheren badischen
Artilleristen Brückel, Hoff mann und Backhof so rühmlich aus, daß sie zu Obersten
befördert wurden.
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