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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 25
(PDF, 61 MB)
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Tafel 2 : Verkäufe und Verpfändungen der 16 Ortenauer Ritterfamilien

Zeitraum

Gelderlöse
in lb. dn.

Anzahl der
Besitzübertragungen

Verkaufende Familien
in °/o der Gesamt-
f amilienzah I

1280— 1289

59

5

25,0

1290 — 1299

138

7

18,8

1300 — 1309

2871

9

56,2

1310—1319

4453

12

44,0



/ZU

/



1330 — 1339

430

19

42,8

1340 — 1349

822

29

64,3

1350 — 1359

438

7

35,7

1360— 1369

237

8

42,8

1370 — 1379

400

10

28,5

1380 — 1389

184

8

21,4

1390 — 1400

165

5

28,5

Beim Vergleich der Phasen untereinander ist zu sagen, daß der Beginn der ersten
Phase sicherlich tiefgreifender war, als in den Zahlen zum Ausdruck kommt. Ansonsten
dürften die drei Phasen im Verhältnis zueinander der wirklichen Situation
entsprechen. Die zweite Periode zwischen 1330 und 1349 kann dabei als Höhepunkt
der Finanzkrise im 13. /1 4. Jahrhundert bezeichnet
werden; die vorangegangenen Jahrzehnte bildeten zu diesem Höhepunkt den Auftakt
. Die dritte Phase ist schwächer und kann, berücksichtigt man auch noch, daß
ein Teil des Ritteradels wieder in der Lage ist, Kapital anzulegen, als Periode
der Beruhigung bezeichnet werden. Zusammenfassend kann gesagt werden,
daß die wirtschaftliche Position der ritterlichen Familien, soweit sie durch die
vorangegangenen Krisen nicht vernichtend getroffen wurde, um 1400 wieder gefestigt
ist.

Zur Beantwortung der Frage nach dem Verhältnis zwischen Vermögensverlust
und Gesamtvermögen ist wieder auf die Angaben K. O. Müllers 9) zurückzugreifen.
Allein im Vergleich der Verluste mit den Gesamtvermögenswerten ist es möglich,
einen Eindruck von der Schwere der Verluste zu vermitteln.

Die errechneten Prozentsätze stellen die Vermögensverluste dar, bezogen jeweils
auf ein Minimalvermögen von 2000 fl. bzw. ein Maximalvermögen von 6250 fl.;
der Realverlust dürfte zwischen den beiden errechneten Werten zu suchen sein.

Wenn nur fünf Familien in Tafel 3 aufgenommen sind, so deshalb, weil entweder
nur für diese die angenommene Vermögensgröße angemessen erschien oder aber für
andere eine Berechnung des Gesamtverlustes nicht möglich war.

Bei einer gruppenmäßigen Aufschlüsselung der in den Verträgen aufgeführten
Partner des verkaufenden Ritteradels gelangt man zu nachstehenden Ergebnissen:
Für die Zeit von 1280 bis 1400 sind Klöster in 52 %, die ritterlichen Familien
unserer Untersuchung in 14 % (der Ritteradel insgesamt in 18 %), das Patriziat



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