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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 67
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0079
hatten. Als Stollenlehen, dann Vintherlehen wird es später kurz
bezeichnet19). Pfarrer Adolf Ludwig hat in der „Ortenau" (1934) von der Burg
gesprochen, der „doch der Ort seinen Namen verdankt". Er meinte damit den
Burgstall südlich der Kalksteingrube, also auf der Höhe über Burgheim. In
jenen Urkunden, die von einer Burg sprechen, ist aber immer die Schenkenburg
bei Kuhbach gemeint, wie eine Gegenüberstellung der jeweiligen Gefälle
sofort ergibt. „Item 3 Schilling Pfennig jarlich vom Aucz Mettlin zwischen den
Schuttern vorm Burgkgraben zu Schenckenburg ist nit erblich verliehen." Unmittelbar
darnach fällt die Bezeichnung „Burgstall Schenckenburg". Der Burgstall
bei der Steingrube wird einmal auch als Dingstall bezeichnet.

Die Schenken waren also Ministerialen der Grafen von Freiburg und
nannten sich nach dem B o m b a c h bei der Schenkenburg oder nach Burg-
h e i m. Einige Vertreter der Familie waren auch Lehensleute der Markgrafen.
Nach Krieger, Topographisches Lexikon von Baden, sind folgende Namen bekannt
geworden, wobei die Jahresangaben in Klammern von mir stammen: Hugo de
Bonbach 1215; Johannes der Schenke von Bonenbach 1302; Heinrich der Schenke
von Bombach 1325 (1308); Heinrich Schencke von Burgheim 1291; Hermann,
rector ecclesiae in Burgheim 1291 (1302); Johannes Schencke von Burgheim,
Kirchherr in Burgheim, und sein Bruder Albrecht 1305, 1312; Albrecht, vor 1343:
Heinrich der Schencke von Burgheim 1381 (1356, 1367).

Das BanngebietvonBurgheimistin der Karte des voderen Schutter-
tales eingetragen. Es wäre irreführend, das ganze umschlossene Gebiet ihm zuzurechnen
, obgleich die Grenzbeschreibung im oben angeführten Berain 1531 beginnt
: „Deren von Burckheim ban geht wie hernach volgt." Auszuklammern sind
z. B. die Wälder nördlich der Schutter. Ferner am „alten Berg" (= Weinberg) die
„Kuhbacher Reben", von denen es 1792 im Lahrer Tractus 35 heißt: „36 Sester,
welche den Kubacher Einwohnern eigenthümlich gehören, und ihrer Herrschaft
Steuerbar sind. Den Zehenden aber zum Burgheimer Zehenden geben."
Von Kuhbach gehörten die meisten Höfe und das Fischwasser von der Schenkenburg
bis zum Gießenbach auf der nördlichen Schutterseite den Geroldseckern;
ebenso der Bomberg.

Mit der Nennung der Geroldsecker freien Herren taucht ein besonderes
Problem auf, das der Lösung noch harrt. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts
finden wir sie in ihrer Burg zu Lahr, genauer gesagt: Graf Konrad von
Frei bürg hält im Jahr 1250 Walter von Geroldseck mit seinem Sohn in der
Burg gefangen. Ohne Zweifel hatten die Markgrafen von Hachberg,
die Kollatoren der Dinglinger St.-Martins-Kirche und Vögte des Klosters Tennenbach
, das in Lahr größere Güter und die spätere Stadtmühle besaß, 1215 eine
kleine Burg am wichtigen alten Römerweg, der hier die Schutter und deren

19) Im Salbudi des Markgrafen Bernhard von Baden wird um 1400 Konrad Stoll von Staufenberg als
Erbe der Schenken angeführt, mit Hochgericht, Zwing und Bann mit allen Rechten, wie das von Alters
hergekommen und alle Lehen und Zinsen, die Heinrich Schenke selig hatte und die in den freien Hof zu
Burgheim bei dem Kirchhof gehören.

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