Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 122
(PDF, 61 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0134
meißelt. Um die Kirche soweit wie möglich nach Osten zu schieben, wurde eine
neue Stützmauer erforderlich, die 370 Gulden kostete. Die Längsseite des Pfarrhauses
kam somit in die gleiche Linie wie die Vorderfassade der Kirche.

Die Bauarbeiten schritten zügig voran, und der rötliche Sandsteinturm gewann
zusehends an Höhe. Unentwegt holten die Pferdefuhrwerke der Bühler Bürger
die schönen Sandsteine aus den Steinbrüchen am Schwarzwald-Vorgebirge. Alle
Streitigkeiten waren vergessen. Am 8. Januar 1863 genehmigte das Ordinariat die
Herstellung eines neuen Hochaltars, zweier Nebenaltäre und einer Kanzel nach
den Plänen des Bildhauers Eckert. Im Juni 1863 konnte Pfarrer Wilms zwei
neue Glocken weihen. Im August kamen drei altaria portatilia von Freiburg nach
Bühl, und Dekan Schwendemann10) von Biberach konnte im August die Kirche
benedizieren. Ob er bei dieser Gelegenheit beschloß, sich um die Pfarrei Bühl
einmal zu bewerben? Es scheint so! Als Wilms 1864 Stadtpfarrer in Heidelberg
wurde, gab Schwendemann um Bühl ein und blieb bis zu seinem Tode im Jahre
1877 dessen guter Hirte.

Die feierliche Konsekration des Gotteshauses nahm an Stelle des verhinderten
Freiburger Erzbischofs Hermann von Vicari Bischof Freiherr Emanuel von
Ketteier von Mainz vor. Dies geschah am 23. Oktober 1863 und war für die
Pfarrgemeinde und Umgebung ein festliches Ereignis. Von Weier, Griesheim und
Bohlsbach zog man in Prozessionen nach Bühl. Der Bischof predigte selber und
half sogar am Vorabend im Beichtstuhl aus. Die Begeisterung und Freude war
echt und allgemein.

1908 und 1923 fanden Renovationen statt, die aber den Charakter der Inneneinrichtung
nicht änderten. Dies geschah erst 1956, als die „Schreinergotik" entfernt
wurde. 1958 wurde eine neue Sakristei angebaut und 1959 der gesamte Außenverputz
erneuert.

Aus den Pfarrakten bearbeitet.

10) Mathias Schwendemann, geb. am 20. Februar 1804 in Steinach, geweiht am 19. September 1829, Vikar
in Griesheim, Freiburg, St. Martin, 1839 Pfarrer in Biberach und Schuldekan, ab 1864 Pfarrer und Dekan
in Bühl ü. O., gest. am 14. Februar 1877. Vgl. FDA 17, 111 Nr. 31.

122


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0134