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nicht erhöht, vielmehr gemindert, da dem Felsen durch die Auffüllung viel von
seiner natürlichen Höhe weggenommen wurde.
Auf der Südseite wurde noch ein zweiter Suchgraben ausgehoben, der die Feststellungen
des ersten Grabens, wenn auch nicht in den gleichen Ausmaßen, bestätigt
hat. Daß es sich bei der vor dem bearbeiteten Felsen befindlichen Erdmasse um
eine spätere Anschüttung handelt, beweisen die darin gemachten Funde: im ersten
Graben einige Scherben, im zweiten ein großer Mauerstein mit einer Keilspur
vom Brechen des Steins.
Ein dritter Graben auf der Ostseite des Burghügels ergab keinen klaren Befund,
er traf auf eine weiche Gesteinsstelle, die keine Bearbeitung wie am harten
Gestein zuließ.
Die Untersuchung des Felsens konnte noch nicht abgeschlossen werden, sie soll
aber fortgesetzt werden, um zu einem klaren, abgeschlossenen Urteil zu gelangen.
So ist die Zahl der Rätsel, mit denen die Willenburg umrankt ist, bisher nicht
geringer geworden, sie hat sich durch die Grabungen gar noch erhöht. Das soll
aber kein Anlaß zur Entmutigung, eher ein Ansporn für die Weiterarbeit sein.
Bergwerke in der Triberger Landschaft
von Günter Krusche
Am 25. Mai 1744 wurde dem Triberger Obervogt Franz Meinrad von Pflum-
mern (zusammen mit den Regierungs- und Kammerräten Rosier und Blümegen)
vom vorderösterreichischen Berggericht in Freiburg/Br. die Eröffnung eines Bergwerkes
genehmigt1).
Der Stollen trug den phantastischen Namen: „Der Weg zum Achat auf Hirschbach
." Die gleiche Quelle berichtet von einem Mißerfolge des Abbaues, da die
Schwerspatgänge mit nur spärlich eingesprengtem Kupferwismuterz aufwarteten.
Etwa 100 Jahre später wurde erneut der Versuch unternommen, an der gleichen
Stelle zu schürfen. In privatem Besitz befindet sich in Nußbach bei Triberg noch
das eine Exemplar von einst zwei „Gewährsbüchern" (Aktien-Inhaberbücher). Das
handgeschriebene Buch enthält nicht nur die Satzungen für die Gesellschaft zur
Grube „Jakob" in Nußbach bei Tryberg, gegründet am 19. März 1840, sondern
auch die Namen und Unterschriften der über 50 Gewährsschein-Inhaber oder
Aktionäre. Für 10 Gulden Einzahlung hatten sie sich Anteile gesichert. Die Anteilbesitzer
stammten nicht nur aus Nußbach, sondern auch aus Triberg, Schonach,
1) Rudolf Metz, Freiburg: „Bergbau und Hüttenwesen in den Vorlanden", veröffentlicht im ersten Band
„Vorderösterreich". Eine geschichtliche Landeskunde. Verlag Rombach und Co. GmbH., Freiburg im Breisgau,
l. Auflage 1959.
13 Die Ortenau
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