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Item Junkher Ueli von Brunnenbach ist in der Stadt Acht wegen Heinrich Pfuser, den er totschlug. Als 1356
das Bürgerbuch neu angelegt wurde, waren 21 ehemalige Bürger oder Söhne von Einwohnern wegen Totschlag
in der Acht, darunter auch Ulrich von Brombach, wie sich das Geschlecht später nannte. Bis zum Ende des
Bürgerbuchs wurden weitere 17 Totschläger geächtet. Klischee: W. Knauscnherger
die Stadt Lahr! Was weiß das Bürgerbuch von andern Gliedern dieser Sippe?
„Junkfrowe Grede von Brunnenbach ist burgerin uf irem hus ... in der usser stat"
(10/4). Die äußere Stadt ist jene zwischen der zweiten und dritten Ringmauer.
„Dgl. uf der Schriberin hus an Rappen tor uf dem steinhuse" (17/11).
Von diesem Haus der Schriberin heißt es (16/3) „daz des von Dundelin-
gen ist", und (24/1) daß Walther Schenke von Burgheim 1356 Bürger auf dessen
altes Haus gegen das Tor sei. War „der von Dinglingen" ein Angehöriger des
niedern Adels? Er wird nur an diesen beiden Stellen genannt. „Der von Bühel"
ist Vater von Claus Stöber (12/9), der später Stouberlewlin genannt wird, also
zum Bürgertum gehört. „Der von Oberwilr" ist aber Angehöriger des niedern
Adels! „Der von Molberg" ist der reiche Bürger Albrecht von Mahlberg, in dessen
Sippe nachweisbar Konrad und Albrecht für die Erben des Hofs und des Ratsitzes
in Lahr als Vornamen wechseln. Dieses angesehene Geschlecht steht an der
Grenze zum niedern Adel.
Einen Hinweis auf ein Geschlecht „der Schriber" fand ich in Kindler v. Knoblochs
Oberbadischem Geschlechterbuch. Als ein Lehensmann der Markgrafen von
Hachberg wird 1343 Fritschi von Bruensbach bezeichnet, „dem man spri-
chet der Schreiber". Dann könnte seine Witwe Gisela (Gysel) unsere „Schriberin"
sein. Im Jahr 1343 handelt es sich um Güter in Sexau. Im Jahr 1368 wird in einem
Güterbuch des Klosters Schuttern (Berain 66/7804) „Wilhelms von Brünsebach"
Gut zu Friesenheim genannt. Ein Ulrich von Brünsebach ist 1365 Bürge. Es gab
also Niederadlige, die sich nach Prinzbach nannten. Ob sie verwandt sind mit
jenem „Johannes von Andelo", der 1383 zu Prinzbach sitzt und reich genug ist,
um für den Grafen von Werdenberg für 1000 Gulden zu bürgen? Ruppert nennt
einen Ritter Johannes von Schuttertal, den er für einen Angehörigen
des Straßburger Patriziergeschlechts „der von Andlau" hält. Dieser Johannes von
Schuttertal wird (26/6) im Bürgerbuch erwähnt: „Herr Johans von Schuttertal,
Ritter, ist burger uf Hans Fritschen obersten stal wider Hans Binder." Im Salbuch
der Geroldsecker werden über 40 Lehenstücke dieses Ritters angeführt, darunter
ein Grundstück, „do sein Hauß ufstöt zu Brunßbach". In Schuttertal gab
es schon im 13. Jahrhundert Edelleute, die sich nach Schuttertal nannten. Die Frau
des 1266 als tot bezeichneten Johannes von Mülnheim in Straßburg war eine
Luigardis von Schuttertal, die ihren Mann überlebte. Im Jahr 1350 vermachte ein
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