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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 22
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ganze Umgegend und vornehmlich mit den größeren Grundbesitzern ringsum
in regem Verkehr war. Besonders war er mit dem Oberhofmarschall Du Boys
befreundet, der einen hübschen kleinen Besitz mit Weinberg in dem nahen Dorf
Ortenberg hatte, wo er stets im Sommer mehrere Wochen zubrachte.

v. Bulach und der Durbacher Rebbau

Auch die Herren v. Neveu waren regelmäßig Gäste auf Schloß Staufenberg;
vor allem häufig aber kam der Freiherr v. Bulach"7) zu uns. Dieser hatte ein Gut
in Durbach am Fuße des Berges und hat sich um die Verbesserung des Weinbaues
in dieser Gegend in hohem Maße verdient gemacht. Er half nicht nur bereitwillig
mit Rat und Tat, was bei der dortigen, jeglichen Verbesserungen widerstrebenden
Bevölkerung äußerst nötig war, sondern er wirkte vornehmlich durch das eigene
Beispiel. Seine Weinberge waren in musterhaftem Stande, und er zeigte, wie besonders
durch richtige Wahl des günstigsten Zeitpunktes für die Weinlese ein
wertvoller Ertrag erzielt werden kann. Auch für die Obstzucht tat er sehr viel.
Es war daher meinem Vater sehr erwünscht und wertvoll, mit dem erfahrenen
Manne zu verkehren. Er kam oft zu uns zu Tisch, und wir gingen dann nachmittags
gewöhnlich mit ihm nach Durbach hinunter. Aus jener Zeit stammt
meine Bekanntschaft mit dem jetzigen Besitzer von Durbach, dem von mehreren
früh verstorbenen Geschwistern einzig übriggebliebenen Sohne des alten Freiherrn
.

Trinkkuren in Bad Rippoldsau

Das reich gesegnete Jahr 1834 brachte unserer Familie noch ein erfreuliches
Ereignis in der Geburt meiner Schwester Marie. Leider trat bald darauf eine
Störung in dem Gesundheitszustand meiner Mutter ein, welche einen Kuraufenthalt
in Griesbach nötig machte. Auch meinem Vater wurden mit jedem Jahre
ernstere Trinkkuren sowohl in Rippoldsau als auch zu Hause mit Marienbader
Wasser von den Ärzten verordnet, bis diese schließlich im Jahre 1837 dringend
eine Kur zu Kissingen anrieten. Mein Vater unterbrach aber, da ihm das Kissinger
Wasser nicht gut bekam, bald die Kur.

Erste Eisenbahn Karlsruhe—Freiburg

Das Jahr 1845 brachte eine Begebenheit, deren Erwähnung ich nicht unterlassen
will. Es war die Vollendung der Eisenbahn von Karlsruhe nach Freiburg,
die mein Vater persönlich feierlich eröffnete.

sämtlichen Gebäulichkciten, Grundstücken und Inventargegenständen sowie die vom Einsturz bedrohte Schloßkapelle
für den Großherzog Leopold von Baden vom Domänenfiskus um 8350 Gulden ersteigert. Das mit
Ausnahme von wenigen Grundstücken geschlossene Weingut hat eine Größe von 120 Morgen (Die Ortcnau,
1934, 282).

67) Freiherr Zorn v. Bulach (1786—1868), aus einem elsässischen Adelsgeschlecht, das seit 1340 das Schlößchen
„Haus Grol" zu Durbach besitzt. Er führte auf seinem Gut die weiße Bordeauxrebe ein.

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