http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0081
Die Benediktinerabtei Muri im aargauischen Freiamt, Schweiz (aus J. Schilter, Muri 1957).
dienst ein, doch ich entschuldigte mich und zelebrierte während des Gottesdienstes,
als die Predigt des Kapuzinerpaters beendet war. Das Mittagessen im Refektorium
war recht aufwendig. Der frühere Landvogt und einige Doktoren der Verwaltung
von Baden waren dabei anwesend. Gegen 4 Uhr kam ich kaum weg und wurde
vom Abt und Dienern zum Ufer der „Limath", eines Flusses, der am Kloster
vorbeifließt, geleitet. Wollte zum Kloster Muri, wurde jedoch, wie vorauszusehen
, durch das Wetter gezwungen, in Bremgarten zu bleiben. Dort wurde ich
von meinem entlassenen Sekretär und seiner Frau besucht. Ich speiste mit ihnen
zu Nacht und wurde von Herrn „Landthauptman Und Landschreiber", Herrn
„Zur Lauben", einem Bruder des Abtes von Muri, mit bestem Wein, „lagotten
wein", in silbernen Flaschen, beschenkt.
11. Gegen 7 Uhr brach ich nach Muri auf und kam gegen 9 Uhr dort an. Ich
wurde sehr freundlich von P. Großkeller empfangen, da der Abt gerade abwesend
war. Las die Messe am Altar des Ordensvaters Benedikt, währenddessen
wegen des Gedächtnisfestes ein feierlicher Gottesdienst gesungen wurde. Das
Mittagessen war gemeinsam im großen, prächtig ausgestatteten Saal. Bei Tisch
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