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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 93
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Sie richteten deshalb an das Ministerium ein Gesuch um Gewährung eines Zuschusses
von 1500 Gulden. Ein Drittel des gewünschten Betrags wurde bewilligt.
Im März 1818 erhielten sie nochmals 300 Gulden.

Große Verdienste erwarben sich die Lehrfrauen durch ihren Unterricht an der
Volksschule Ottersweier. 580 Mädchen wurden in den Jahren 1783—1823 von
ihnen unterwiesen.

Die Verhandlungen über die Verlegung des Instituts 1808—1809

Das Institut erfreute sich eines so starken Besuchs, daß 25 Jahre nach seiner
Gründung die zur Verfügung stehenden Räume nicht mehr ausreichten. Am
7. Januar 1808 klagten Oberin und Konvent in einem Schreiben an die groß-
herzogliche Regierung über Raumnot. Zahlreiche Anträge auf Aufnahme in das
Internat könnten nicht berücksichtigt werden. Es sei unmöglich, kranke Schülerinnen
abzusondern. Man vermisse auch einen Raum für Andachtsübungen. Sie beantragten
den Bau einer Kirche und die Erweiterung des Klostergebäudes.

In seinem Antwortschreiben vom 30. Januar erklärte das großherzogliche
Polizeidepartement, das Klostergebäude könne nicht erweitert werden, obwohl
die dazu erforderlichen Mittel vorhanden seien; denn es sei beabsichtigt, das
Institut nach Offenburg in das Minoritenkloster zu verlegen. Nun habe aber
Königliche Hoheit Offenburg zum vorläufigen Sitz des Landesbischofs bestimmt.
Das Minoritenkloster müsse das bischöfliche Seminar aufnehmen. Deshalb bleibe
nur die Möglichkeit, das Institut im Kapuzinerkloster unterzubringen. Die im
Klosterbau noch weilenden Kapuzinermönche, acht Patres und vier Laienbrüder,
könnten auf die noch bestehenden Klöster verteilt werden.

Die Beschlüsse der Regensburger Reichsdeputation hatten nicht nur die Aufhebung
der beiden Offenburger Klöster gebracht, sondern eine völlige Neuordnung
der politischen und kirchlichen Verhältnisse eingeleitet. Das Bistum
Straßburg hatte sein rechtsrheinisches Archidiakonat verloren, das den mittel-
badischen Raum umfaßte. Die Pfarreien der Ortenau waren ohne Bischof. Der
Pfarrer von Griesheim, Dekan Dr. Norbert Fahrländer, war zum Generalvikar
und päpstlichen Delegaten für die ehemals österreichischen und bischöflich-straß-
burgischen Territorien der Ortenau bestellt worden. Und als bischöflicher Kommissar
für das Schulwesen fungierte der Pfarrer von Kappel a. Rh., Vitus Burg,
ein geborener Offenburger. Die Errichtung eines neuen Bistums für die rechtsrheinischen
Gebiete wurde vorbereitet. Wegen seiner zentralen Lage war Offenburg
als Bischofssitz ausersehen.

Aber die Offenburger Bevölkerung forderte nach wie vor die Erhaltung der
beiden Männerklöster. Am 30. Mai 1808 wagte „die getreue Bürgerschaft der
Stadt Offenburg", vertreten durch Xaver Alexander, Anton Schmidt und Anton
Kuentzer, „in tiefster Unterthänigkeit die ehrfurchtsvollste Bitte um die Forterhaltung
der beiden Klöster vor dem höchsten Throne Seiner Königlichen Hoheit
niederzulegen". Das Gesuch begründeten sie folgendermaßen:

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