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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0097
G e r b e r t gleich 440 Gulden in Gold. Die Fürsten von Fürstenberg und der
badische Markgraf Karl Friedrich gaben ihm gegenüber nur je den 4. Teil; die
110 fl. des badischen Markgrafen kamen aber nicht von ihm persönlich; er wies
nur den Oberamtmann v. Plittersdorf in Mahlberg an, diesen Betrag aus der
Staatskasse auszubezahlen. Dagegen überweist der Mainzer Bischof Freiherr von
Erthal der Stadt 125 Gulden. Am längsten zögerte der mächtigste Fürst des
schwäbischen Kreises, der Herzog von Württemberg. Noch am 12. Februar 1790,
also fast ein Jahr nach dem Brande, mußte der Gengenbacher Stadtschreiber der
Stadt Tübingen 22 fl. als Gabe für 100 dortige Brandgeschädigte einschicken; dabei
bemerkte er, die Stadt könne wegen des selbst erlittenen Brandunglücks nicht
mehr geben; sie sei zum „größten Unglück in keiner Brandassoziation gewesen",
die Stadt habe auch „die dringendsten Vorstellungen an Se. Herzogliche Durchlaucht
von Württemberg und ansehnliche Oberämter des Herzogtums gerichtet,
aber nichts liefe an uns ein, welches zur Unterstützung unserer Verunglückten
dienen konnte". Doch einen Monat später kamen dann von der herzoglichen
Regierung noch 250 fl. Das Amt Lahr ließ in Stadt und Land für die Gengenbacher
Brandgeschädigten eine Kollekte halten; der Stadtpfarrer Koch mußte sie
auf der Kanzel verkündigen; er „ermahnte zugleich alle hisige Einwohner sehr
rührend und nachdrücklich zu einer milden Beisteuer; demohngeachtet fiel die
Hauskollekte aber nicht sehr gut aus; weil einer der Geschädigten auf eigene Faust
bereits für sich drüben gesammelt hatte." Deshalb legte der Lahrer Stadtrat aus
der Stadtkasse und verschiedenen Stiftungen noch einen Beitrag hinzu, so daß er
schließlich 201 fl. 12 Kr. abliefern konnte; weitere 112 fl. 13 Kr. gingen aus den
umliegenden Ortschaften ein; der Pfarrer Schellenberg von Altenheim erhielt den
Auftrag, den ganzen Betrag in Gengenbach abzuliefern. Die Stadt hätte mehr
gegeben, wenn nicht ein „theurer Prozeß" die Stadtkasse geleert hätte. Das Dorf
A 11 e n h e i m hatte schon am 26. März seinerseits teils aus der Gemeindekasse,
teils aus einer Haussammlung 55 fl. 4 Kr. abgegeben. Hofweier schickte 66 und
Schutterwald 60 fl.; gewiß ein ansehnlicher, ein schöner Betrag, wenn man damit
die Gabe des fürstenbergischen Kinzigtals mit Haslach usw. vergleicht, das zusammen
nur 50 fl. gesammelt hatte; letzteres entschuldigte sich wie die fürsten-
bergische Herrschaft Baar damit, daß diese Gegenden im vergangenen Jahre sehr
schwer unter Hagelwetter zu leiden gehabt hätten.

Freigebiger als das Herzogtum Württemberg mit seinen Städten waren die
kleinen schwäbischen Reichsstädte; so kamen je 100 fl. aus den Städten: Rottweil,
Heilbronn und Nördlingen. Kleinere Beträge von 22—75 fl. schickten die Städte:
Überlingen, Aulendorf, Leutkirch, Augsburg, Wangen, Biberach a. d. R., Isny,
Speyer, Lindau, Ravensburg, Kempten, Eßlingen, Weil, Giengen, Hall, Kaufbeuren
, Regensburg, Reutlingen, Memmingen; Zell a. H. sandte 100 Taler, also
200 fl. Alle übertraf das nahe Offenburg, das 300 fl. zusammenbrachte. Der Offenburger
Stadtrat fügte aber ausdrücklich bei: „Nicht nur gemeine Stadt, der
Magistrat Sc samentliche Zünfte, sondern auch das Convent der HH. P. P. Franziskaner
und hier sich aufhaltende Cavalliers und Honoratiores, als Herr Rector

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