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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0110
Die Adam Heimburgerschen Eheleute bemerken hierauf noch, sie
hätten ihre Liegenschaften nebst den Fahrnissen im Ganzen an Ludwig
Oehler von hier für
verkauft.

555 fl. 24 Kr.

An Kleidungsstücken und Weißzeug hätten sie sich noch vorbehalten
im ungefähren Anschlag für

und es beläuft sich somit ihr Vermögen auf

Schlägt man nun hievon die Schulden ab mit

so bleibt noch ein reines Vermögen übrig von

235 fl. 13 Kr.
= 345 fl. 11 Kr.

= 580 fl. 24 Kr.

25 fl.

Auf Vorlesen wurde diese Aufnahme durchgehend anerkannt und die Zeitverwendung
von Vi Tag bestätigt.

Nordrach am obigen:

Adam Heimburger, Josefa Oehler mit Hand + zeichen
Bestätigt: Theilungskommissair Derndinger.

Von Seiten des Bürgermeisters Oehler wurde auf Befragen bemerkt, daß den beiden
Kindern von nirgendsher ein Vermögen angefallen seie.
Urkundlich: Bürgermeister Oehler, Waisenrichter Schilli.
Kosten: 1 fl. 30 Kr.

Nicht immer war die Auswanderungslust gleich rege. Besonders stark war sie in
den Notjahren 1817, 1832 und 1846 bis 1855. Im Hungerjahr 1817 sollen die
Leute einfach davongelaufen sein, nachdem sie ihre Habseligkeiten veräußert
hatten. Auf Auswanderungserlaubnis verzichteten sie. Man hatte ihnen vorgeredet,
sie würden von Frankreich oder Holland aus kostenlos in die neue Welt befördert
werden. Um so größer war die Enttäuschung und die Not, die sie in Frankreich
oder in Holland erwartete, zumal gewissenlose Menschen ihre Lage ausbeuteten.
Durch Vertreter der Regierung, die in Holland Getreide einkaufen sollten, erfuhr
die badische Regierung von den Dingen und bemühte sich, in die Heimat zurückzubringen
, was erreichbar war und Lust zeigte. Um diesen unhaltbaren Zuständen
Einhalt zu gebieten, mußten von da an die Auswanderungslustigen, die um eine
Auswanderungsgenehmigung nachsuchten, ihren Uberfahrtsvertrag, den sie mit
dem Schiffsagenten abgeschlossen hatten, zur Prüfung den Behörden vorlegen,
denn Scheinagenten ließen sich von gutgläubigen Auswanderern bis zu ein Drittel
der Uberfahrtskosten beim Abschluß des Scheinvertrages anzahlen und verschwanden
dann wieder in eine andere Gegend, wo sie ihr schändliches Treiben weiterführten
.

Vom Nordrachtal selbst liegen für die Zeit von 1803 bis 1835 keine Akten über
die Auswanderer vor. Ob sie verloren gingen, ist nicht bekannt. Erst von diesem
Zeitpunkt ab sind in den Akten wieder Nachweisungen über die Auswanderer
vorhanden. Nach mündlichen Überlieferungen von alten Leuten sollen aber in
diesem Zeitraum viele ausgewandert sein.

Besonders stark war die Auswanderung in den Notjahren 1846 bis 1855, wo die
Kartoffelernte so schlecht war, daß größtenteils nicht einmal die im Frühjahr

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