http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0122
zu längerem Bleiben ein. Um einen haltbaren Ausgangspunkt gegen die bayrische
Garnison in Hornberg zu haben, verstärken sie die Burg Hausach und richten
sie für ihre Zwecke her. Bis damals ist sie also immer noch bewohnbar gewesen
.
Allein das Kriegsglück wechselte in jenen Jahren des ausgehenden Dreißigjährigen
Krieges zu schnell. Und so mußten die Weimarer bereits im Herbst 1643
das schöne Bergnest wieder verlassen. Doch sollte es dem Gegner nicht als brauchbarer
Stützpunkt in die Hände geraten. Deshalb vernichteten sie die Befestigungsanlagen
, die sie selbst begonnen hatten, und steckten die Burg in Brand, wodurch
sie im Innern völlig verwüstet wurde. Das Mauerwerk widerstand aber zum
großen Teil der Zerstörung, wie die Bilder von 1655 und 1688 im Schloß Heiligenberg
zeigen. Nie mehr wurde der Versuch gemacht, die Burg wieder bewohnbar zu
machen, die Zeit der Burgenherrlichkeit war vorüber.
Allmählich verfiel auch die Ruine. Manchmal wurden die herabfallenden Steine
den Hausachern gefährlich, so daß Unfälle vorkamen. Nur widerstrebend gab
die Herrschaft Steine an die Hausacher zum Hausbau ab, denn auch als Ruine
hatte sie noch einen Verteidigungswert, wie sich immer wieder offenbarte. Um
1700 wurde der ganze Schwarzwald durch eine fortlaufende Linienverschanzung
mit vielen Stützpunkten zum Sperrgebiet hergerichtet. Wichtige Durchmarschtäler
wie das Kinzigtal sollten noch zusätzlich durch Gräben und kräftigere Schanzwerke
mit Unterkünften verteidigt werden. Im Zuge dieser Maßnahmen fiel
Die Ruine um 1880. Der Bergfried hatte damals das Kegeldach. Steindruck von Fassoli.
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