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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0197
Beziehung beneidet er Fecht, wie aus dem Brief 483 an Haufe vom 3. August 1822
hervorgeht: „Fecht wird Ihnen vieles erzählen, der Glückliche, daß er nur 2 Stunden
weg von Straßburg wohnt." Damit erhalten wir auch einen deutlichen Hinweis
, daß zwischen den Korker und Straßburger Freunden Hebels eine gute Verbindung
hergestellt ist. Hebel hat zwar mit der Übernahme seines neuen Amtes
als Prälat sich sehr zurückgezogen und auch das Reisen stark eingeschränkt.

Die badische Regierung hatte in der 2. Kammer eine Forderung für das Militärbudget
eingebracht, dem die Freisinnigen mit Fecht an der Spitze entgegentraten,
wobei sich heftige parlamentarische Kämpfe entwickelten. Darüber schrieb Hebel
im Brief 488 an Gustave am 15. Dezember 1822: „Es sehnt sich fast alles nach
dem Schluß des Landtages am 31. Jenner, und ich darf unter unsern 6 Augen wohl
sagen, das Mißvergnügen wächst von allen Seiten. Man darf auch nur die Protokolle
lesen. Fecht scheint sich zum Helden oder Märtyrer der Sache machen zu
wollen, die er für die gute hält."

Die weiteren Angelegenheiten mit Eberhard Fecht haben von nun an nur noch
am Rande mit Kork zu tun; wir wollen aber trotzdem den Briefen das Wort
gönnen. Am 30. Oktober 1823 schreibt Hebel im Brief 513 an Gustave: „E(berhard)
hat sich um Mappach abermal umsonst gemeldet", und im April 1824 im Brief 529:
„An Eberhards Söhnen haben Sie eine neue Erfahrung gemacht. E. meldete sich
um die Pfarrei Bodersweier. Das wäre ein schöner Platz für ihn gewesen, und
seine Spekulation auf das Oberland, wovor Ihnen immer bang war, hätte wenigstens
auf mehrere Jahre ein Ende gehabt. Nun kommt aber der schlimme Zustand
hinzu, daß diese Pfarrei mit einer Kriegsschuld von 665 fl. belastet ist, welche
iezt bezahlt werden müssen. Da ist guter Rath theuer, und es werden wohl
2 Jahre vergehen, bis sie wieder kann besetzt werden."

Zwei Jahre später richtet Hebel persönlich an Eberhard einen Brief (564);
der Förmlichkeit halber sei er hier ganz angeführt.

Hochehrwürdiger, Hochzuverehrender Herr Pfarrer!

Der Antrag auf Wiederbesetzung der Pfarrei Bodersweier wird in diesen Tagen
Sr. K. Hoheit vorgelegt werden. Da Sie unter den Competenten der älteste sind,
so haben Sie auch die gegründetste Anwartschaft. Ich muß Sie aber sehr bitten,
sich Ihrer Hoffnung nicht mit Sicherheit hinzugeben. Sehr oft treten im menschlichen
Leben Umstände ein, an denen die schönsten Hoffnungen scheitern. Wegen
der Bestellung der Felder ist indessen so gut als möglich Fürsorge gethan. Ich
freue mich mit aufrichtiger Theilnehmung der Wiederkehr Ihrer Gesundheit, und
grüße Sie und die Ihrigen in der Hochachtung und Liebe, womit ich stets bin
Ihr ergebenster Hebel

den 7. Maerz 1826

Doch unterm 26. April 1826 vermerkt Hebel im Brief 465 an Gustave und
Karoline Günttert: „E(berhard) kommt nicht nach Bodersweier, was in einiger
Hinsicht gut für ihn seyn kann. Der G.-Herzog hat uns einen andern empfohlen.
Doch ists noch nicht ganz entschieden."

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