http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0221
Das Pedal besteht dabei aus der Transmission einiger Manualstimmen, wie wir
es an der Silbermann-Orgel Blodelsheim noch heute studieren können. Die Windlade
erhielt außer dem Windkasten für das Manual einen kleineren Windkasten
für das Pedal und im Bereich des Pedalumfangs doppelte Kanzellen: solche, die
vom Manualwindkasten, und solche, die vom Pedalwindkasten mit Luft versorgt
wurden. Die für das Pedal bestimmten Kanzellen besaßen Bohrungen nur für die
transmittierten Pfeifenreihen.
Die weiteren Nachrichten über Orgelbewerbungen und Orgelbauten Rohrers
wollen wir stichwortartig zusammenstellen. Quelle ist immer — soweit nichts
anderes vermerkt wird — das Silbermann-Archiv, Paris.
1730 Bemühung um Orgelbau für das Frauenkloster Königsbrück bei Hagenau.
A. Silbermann erhielt den Auftrag.
Um 1734 Positiv von 4 Registern für Kaufmann Gruel, Straßburg.
1734/35 Bemühung um Auftrag für St. Thomas, Straßburg. J. A. Silbermann wurde
der Bau übertragen.
1736 Bemühung um die Orgel für die Benediktinerkirche Weingarten/Schwaben21).
Gabler erhielt das Instrument in Auftrag, es wurde dessen berühmtestes Werk,
den Prospekt bildete Dom Bedos in L'art du facteur d'orgues ab.
1736 Rohrer erhielt den Auftrag für das Schloß Gebweiler.
Bemühung um Orgel für Benediktinerabtei Marbach, J. A. Silbermann erhielt
den Auftrag.
1737 Nach ergebnislosen Bemühungen um Aufträge für Barr und Bischweiler
erhielt Rohrer den Auftrag für das Jesuitenkolleg Molsheim.
Nach A. Silbermanns Tod (1734) pflegte Rohrer bis 1742 die Silbermann-Orgel
in Maursmünster. Ebenso pflegte er mehrere Jahre die Silbermann-Orgeln in
Allerheiligen, St. Margarethen sowie Jung - St. Peter, Straßburg.
1741 Renovation der Orgel Merckels in der Benediktinerabtei Gengenbach.
1742 Versetzung der Orgel Merckels in Zell bei Gengenbach.
Auftrag für Pfarrkirche Gebweiler.
1744 Auftrag für Klosterkirche Schönensteinbach/Elsaß.
1749 Die nach Ribeauville verkaufte Orgel der Neuen Kirche, Straßburg, setzte
Rohrer auf22).
1750 Marienkirche Gebweiler.
1750/51 Franziskanerkirche St. Andreas, Straßburg.
1752/53 Zweite Orgel Rohrers für Pfarrkirche St. Georg, Hagenau.
Orgel in Neuenburg.
21) Die Disposition, die Rohrer anbot, wird im Staatsarchiv Stuttgart in der Archivalie Kloster Weingarten
B 515/22, S. 29 ff., aufbewahrt. Mit Bleistift ist darauf die Jahreszahl 1736 notiert. Der Stimmen-
plan lautet: Hw.: Montre 16', Flutte 8', Bourdon 16', Cornet 5 f. Diskant, Prestant 4', Bourdon 8',
Flutte 4', Nazard 3', Quarte de Nazard 2', Doublette 2', Tierce 3Vs', Tierce l'/s', Fourniture 6fach, Cim-
balle 5fach, Trompette 8', Clairon 4', Flutte schamaire 8', Voix humaine 8'. Pos.: Montre 8', Bourdon 8',
Prestant 4', Flutte 4', Doublette 2', Nazard 3', Quarte de Nazard 2', Tierce l'/s', Larigot l'/s', Fourniture
4fach, Cimbal 3fach, Trompette 8', Cromhorne 8'. Cornett d'Echo 3 Oktaven: Bourdon, Prestant, Nazard,
Quarte de Nazard, Tierce, Trompette. Pedal: Montre 32', Bourdon 32', Flutte 16', Bourdon 16', Flutte 8',
Prestant 4', Nazard 3', Doublette 2', Bompart 16', Trompette 8', Clairon 4'.
22) P. Meyer-Siat, Les Callinet, Straßburg 1965, S. 101.
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