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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0240
Stadium weder er selbst, noch die übrigen Mitglieder des Gemeinderates ahnen.
Schon in der erwähnten Sitzung hatte er darauf hingewiesen, daß rein bautechnisch
gesehen, diese bedrohliche Situation deshalb vermutet werden könne,
weil man nicht ohne Grund Zweifel haben müsse an der statischen Sicherheit.
Dies nicht etwa hinsichtlich der konstruktiven Anlage und der architektonischen
Tragbarkeit. Wohl aber in Bezug auf die Bauqualität. Denn es hat sich gezeigt,
etwa beim Umbau des Palais Hamilton oder bei der Renovierung des Palais der
Reichsgräfin v. Hochberg in Karlsruhe und bei manchen anderen bombenzerstörten
Weinbrennerbauten, daß man am Anfang des 19. Jahrhunderts, in der Zeit und
Nachzeit der napoleonischen Kriege möglichst billig, jedoch nicht „für Jahrhunderte
" baute —■ und heute sind es eben doch schon anderthalb Jahrhunderte.
Und eine solche problematische Bauqualität war auch beim Kurhaus nicht ausgeschlossen
, denn auch die Renovierungen vor fünfzehn Jahren im zweiten Stock
des Restaurationsflügels, die zum Teil noch auf Weinbrenner zurückgingen, vielleicht
sogar auf den noch zwanzig Jahre älteren Erweiterungsbau des Promenadehauses
, ebenfalls von Weinbrenner, mahnten zur Vorsicht.

Dazu kamen noch andere Überlegungen, die sich auf gewisse, in der Öffentlichkeit
bisher nicht bekannte bautechnische Zerfallserscheinungen und nur bedingt
sichernde Reparaturmaßnahmen der letzten Jahrzehnte stützten; von ihnen wird
nachher zu sprechen sein.

Der große Auftrag

Schon unterm 1. Oktober 1965 hatte sich Stadtrat Haebler an den Oberbürgermeister
gewandt und gebeten, sowohl den hier zuständigen Kurausschuß des Gemeinderates
, als auch den ebenfalls zuständigen Verwaltungsrat derBKV, welchem
der Baden-Badener Oberbürgermeister kraft Amtes als Vorstand der Kurverwaltung
angehört, in dieser Angelegenheit zu informieren, damit von den beiden
Gremien Stellung genommen werden könne.

Dr. Schlapper sagte sofort zu, und so geschah es denn auch. Hierbei beauftragte
der Verwaltungsrat zunächst seinen Vorstand: „das gesamte Kurhaus vom Dach
bis Keller auf die statischen Verhältnisse durch das Institut für Baustatik an der
Technischen Hochschule Karlsruhe (Prof. Dr. ing. Fritz) untersuchen zu lassen. Der
Vorstand wird ermächtigt, alle diejenigen Arbeiten in Auftrag zu geben, die durchgeführt
werden müssen, um etwa erkennbar werdende Gefahren abzuwenden. Als
Sofortmaßnahme auf Grund des bereits vorliegenden (ersten) Gutachtens über den
Gartensaal ist eine entsprechende Abstützung der Decke dieses Saales zu veranlassen
..."

Wenige Wochen später nahm auch der Kurausschuß des Gemeinderates Stellung
zur Frage „Neugestaltung des Gartensaales des Kurhauses". Hierbei unterrichtete
Verwaltungsdirektor Kleinkopf zunächst den Ausschuß über das Schreiben des
(damals erkrankten) Stadtrates Haebler an den Oberbürgermeister vom 1.10.1965,
in dem „1. der Wunsch vorgetragen wird, im Zuge der Neugestaltung des Gartensaales
dieses Bauwerk im ursprünglichen Weinbrenner-Stil restaurieren zu lassen,

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