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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 47
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20. Las die erste Messe. Besprach mich mit Herrn Dornbluet wegen des Ochsenkaufes
. Wir verschoben es weiter aus bestimmten Gründen. Er aß mit mir zu
Mittag — und zu Abend. — Unsere zwei Wagen kamen an und brachten Hanf,
Heu und Gemüse. Der Apotheker schickte Arzneien nach Schuttern, vor allem
für P. Hieronymus, der ein gefährliches Augenekzem hat. Auch Frater Gregorius,
der an Rippfellentzündung litt, erholte sich mit seiner Hilfe.

21. Wir sangen in der Frühe das Chorgebet wegen des Festes Mariae Opferung.
Die Wagen gingen zurück mit einem Brief an P. Subprior, in dem ich auf Anfuhr
des Getreides drängte.

22. Ich begann, den Rechenschaftsbericht oder besser die verstümmelten Verzeichnisse
des verstorbenen Freiburger Schaffners zu überprüfen und zu ordnen.
Herr Lieutenant in „Oppenaw" rückte mit den Seinen ab. Es kam ein anderer,
ein Sachse aus Merseburg.

23. Ich teile den erwähnten Rechenschaftsbericht ein und verhandle mit den
Bauern über den Kauf des obengenannten Holzes, bei dem sich zeigte, daß es
wegen seiner Krummen (Bengel) weniger war. Wir hielten gestern das Chorgebet
von der hl. Caecilia.

24. Das Holz wurde angefahren und in einem Stall eingeschlossen. Der Wirt
berichtet unter anderem von einem Gerücht, das vielleicht falsch ist. 300 Franzosen
seien aus Straßburg gekommen und hätten mich wegbringen wollen, nachdem ich
von Schuttern abgereist war.

25. Ein ungeheuerer Sturm, der sich an diesen Holzdächern austobte. Zum
Abendessen war Kapuzinerpater Dominicus hier. Ich erlaubte Fleischgenuß wegen
des Festes der Patronin der Philosophen.

26. Kaufte 30 Pfund Fische für 10 Kreuzer. In der Nacht kam der Bote Fischer
Jäkli mit einem Brief. Er berichtete, die Franzosen hätten am vergangenen Freitag
, dem 25., in Reichenbach, einem Dorf in der Nachbarschaft der Geroldseck,
7 Häuser mitsamt dem Vieh verbrannt. Die Leute hätten sich noch in Kleidern
retten können. Die gleiche Gefahr drohe der Nachbarschaft und unserem Kloster,
wenn die Verpflegung nicht möglichst rasch geliefert werde. Schrieb in dieser Sache
und schickte am nächsten Tag

27. in der Frühe einen Boten weg mit dem Kunstschreiner. P. Subprior berichtet,
unsere Glocken seien im Haus und Garten des Schwiegervaters von Herrn Emerich
durch unsere Untertanen vergraben worden. Das bietet größere Sicherheit, weshalb
ich es verlangt habe.

28. Man erzählt und es bestätigt sich, die Franzosen würden sich in diesem
Winter in dieser Gegend unsicher fühlen, vor allem, da sie schon für verloren gilt,
während die Unsrigen sich beim Überwintern sicher fühlen.

29. Der Hofmeister kommt auf Anruf mit unseren Wagen, die Getreide anfahren
. — 20 Viertel Weizen und 11 Hafer. —

30. Ganz in der Frühe entließ ich die Knechte mit der Auflage, in Lautenbach
die Messe zu hören. Sie aber wurden durch die Zudringlichkeit der Soldaten und
des neuen Lieutenants aufgehalten und kamen zu spät an.

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