http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0102
Aufn.: K. Salewski.
Klischee: Stadtarchiv Otjcnburg
Offenburger Miliz zu Fuß und zu Pferd, Ortenberger Miliz, berittene Gardisten.
Dieses Massenaufgebot gestaltete die Hinrichtung zu einem großen Schauprozeß.
Am 4. und 5. 9. 1824 mußte eine zehn Mann starke Streife der Bürgergarde auf
Befehl des Oberamts die Nachtwachen in Ortenberg, Zell, Riedle, Weierbach,
Rammersweier, Elgersweier, Zunsweier und Diersburg kontrollieren und das
Gelände durchsuchen.
Die Organisation
Die organisatorische Entwicklung der Bürgerwehr stand unter einem ungünstigen
Stern. Einerseits sah das Kinzigkreisdirektorium im Bürgermilitär „die erste
Bürgerklasse", andererseits empfanden viele Bürger den Milizdienst als eine
drückende Last. Sechs Jahre mußte jeder Bürger in der Miliz dienen. Wer vor
dem Ablauf der Kapitulationszeit austrat oder überhaupt nicht dienen wollte,
mußte sich „loskaufen". In der Stadtrechnung des Jahres 1807 erscheinen unter
den Einnahmen 97 Gulden „Loskauftaxe". Nach dem Ratsbeschluß vom 14. Mai
1812 sollte diese Gebühr nach dem Vermögensstand zwischen 10 und 20 Gulden
betragen. Dienstpflicht und Loskaufgebühr erregten immer wieder den Unwillen
der Bürger. Außerdem war der Gegensatz zwischen der Infanterie- und Cavallerie-
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