http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0189
Die Scheidwaag in der Kinzig war früher Grenze der Fischereirechte, flußaufwärts bis zur Einmündung des
Kaibaches gemeinsam fürstenbergisch (ehemals hohengeroldseckisch) und württembergisch, flußabwärts bis an das
Wolfacher Allmendwasser ganz württembergisch, obwohl die Flußmitte Landesgrenze war. In der Scheidwaag
begann die Grenze zwischen den Gütern des Zellers- und Baldershofes. Daher der Name. Bei der Waag lag
die Einbindstätte (Spannstatt) für Flöße, deren Holz aus dem Kaibach-Egenbach kam. Hier stand die »Neue
Säge* (1778). Jetzt Flußwehr für den Kanal zur oberen Säge auf der Aue. Aufn.: H. Fantz
Im Jahre 1558 hatte der Schiltacher Bürger Jakob Bühler oberhalb dem Städtchen die
„Segmüllin in der obern Schiltach", später Spitalsäge genannt, gebaut und zahlte als
Mühlenzins jährlich 3 Schilling, so meldet ein Nachtrag in unserem Lagerbuch. Und letztlich
werden noch die „Petter Hayenäcker" unterhalb dem Schloß gelegen genannt, die
um 11 Heller an Schiltacher Bürger verpachtet waren.
Die Hofstatten innerhalb der Ringmauer
Eine freistehende Ringmauer mit Wehrgang, wie wir solche bei wehrhaften
Städten jener Zeit finden, besaß Schiltach nie. Die drei Tore, unteres, oberes und
hinteres Tor, durch welche die Straßen in die Stadt herein zum Marktplatz
führten, dienten vornehmlich der Kontrolle des Straßenverkehrs, und nachts,
wenn die Torflügel geschlossen waren, erhöhten sie die Sicherheit der schlafenden
Bürgerschaft. Wohl bestand eine Art Ringmauer, auf der die Hinterfronten der
um den Marktplatz sich scharenden Häuser standen.
Das Lagerbuch von 1491 begann mit der Aufzählung der Hofstatten am Untertor
, beschrieb die Häuserzeile zunächst bis zum hinteren Tor, dann die zwischen
Untertor und Obertor und schließlich die oberhalb des Marktbrunnens. An diese
Reihenfolge hielt man sich auch 26 Jahre später. Auffallend ist, daß innerhalb
187
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0189