http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0210
1622
1634
1639
1645
1654
Catechumenos
500
400
54
102
146
Communicanten
670
600
350
279
327
1170
1000
404
381
473
In diesen Zahlen ist Lehengericht eingeschlossen. Der Kirchenvisitationsbericht
1654 meldet noch 130 Kinder dazu, so daß 1654 Schiltach-Lehengericht wieder
603 Seelen zählte.
Im folgenden Beitrag soll versucht werden, das zusammenzufassen, was Tauf-,
Ehe- und Totenbuch zum Dreißigjährigen Krieg in Schiltach-Lehengericht berichten
können.
Aus dem Taufbuch
Das Taufbuch hat besonders die großen Lücken vom 21. März 1630 bis 17. Juli
1633 und vom 19. Juli 1643 bis 30. Juli 1648. Dadurch wird ein Vergleich der
Zahl der Geburten in den einzelnen Abschnitten nicht ganz genau. Ich wage es
dennoch folgende Tabelle zu bringen. Sie zeigt doch deutlich, wie sehr die Zahl
der Geburten durch den Krieg heruntergedrückt wurde. Ich habe den Krieg in
zwei Abschnitte geteilt: 1618 bis 1633 und 1634 bis 1648. Dazu stellte ich zum
Vergleich die Zeit von 1603 bis 1617 und von 1649 bis 1663.
Zeitraum
Gesaratzahl
der
Kinder
Abzüglich
Zahl der
Schiltacher
Kinder
Zeitraum
in
Monaten
Monatl.
Durchschnitt
Soldaten-
Kinder
Auswärtige
Kinder
1603 bis 1617
543
543
180
3,02
1618 bis 1633
469
5
464
152
3,05
1634 bis 1648
238
9
16
213
122
1,75
1649 bis 1663
445
2
443
175
2,53
Die Durchschnittszahl der Geburten sank 1634 bis 1648 auf 1,75 im Monat. Sie
wäre sicher noch niedriger, wenn wir die Geburten von 1643 bis Juli 1648 hätten.
In der Zeit von 1634 bis 1643 wurden neun Soldatenkinder und 16 Kinder aus
Nachbargemeinden hier getauft. Das ist natürlich nicht normal. Die meisten
Kinder stammten aus Sulgau (bei Schramberg). Dort war sicher die zuständige
Pfarrstelle nicht mehr besetzt. Sonst waren die Eltern infolge Einquartierung oder
Truppendurchzügen verhindert, zu ihrem Ortspfarrer zu gehen. So kamen z. B.
zwei Gutacher Ehepaare wegen des dort einquartierten Horstischen Regiments
nach Halbmeil und ließen dorthin den hiesigen Pfarrer kommen, ihre Kinder zu
taufen. Unsere Pfarrei wurde vom Mai 1643 bis Juli 1643 durch den Pfarrer
Johann Caspar Sutoris von Buchenberg versehen. Auch 1635 war vom Mai bis
Oktober kein eigener Pfarrer hier. Die Stelle muß von Pfarrer Johann Harter
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