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Christian Roming Oben im Sultzbach aufgethon unnd gemacht, dadurch sie
hernach ermelten tags herab kommen, in selbig refier Höfen eingefallen nahent
130 Haupt Vieh hinweg getriben, weilen sie aber ihne Hanßman gefangen mitzu-
lauffen, ihnen hierüber außreißen wollen, einer under den Reihern ihme den
Leib aufgestochen, daß Ihme das Ingeweidt ausgeschoßen, die gederm versehrt
(wasen ich selber gesehn) biß er also den lohn der Unthreu empfangen, unnd den
20. (Mai) Jämerlich erstorben."
„Ist in gott sehliglich entschlaffen Christian Mauhrer von Thonningen, so ohne
alle Ursach von einem Würrtembergischen Musquetierer erschoßen worden, seines
Alters 34 Jahr."
„Den 11. Juni (1634) seindt auß Gültlingers Obristen Leuttenants zu Pferdt
Compagniae zwen reüter, deren der eine Debus Haasen söhn von hinder Sulgau
soll gewesen sein, das Schiltacher thal durchgestreift, Vieh bei der Mayerschaft
(= Lehengericht) zuverkuntschaffen, entlich durch den buonben (heute noch
„buombe" genannt) hinauff biß zuon Höffen, entlich in Rhorbach kommen, das
Vieh abgezelt, hernach aber (weilen sie als freubeiter nichts guhts im Sinn ghabt)
von Michel Bühler zuon Höfen, unnd Früderichen Sebastian Arnoidts unnd Jacoben
Deuß Arnolden sehligen Söhnen, zusampt Jacob Kümmichen von Aichhalden
angetroffen zu redt streiffens halber gesteh, weilen aber sie zur wehr unnd sonderlich
dem Rohr griffen, ellentlich niderhaut unnd in den grundt hinab geworfen
worden, so ich zwar abholen unnd begraben hab wollen laßen aber wegen schon
grosen gestanckhs unbegraben müesen ligen laßen, got wolle ihnen ihre schwere
sünden, verübter Dieberei unndt Mordthaten vergeben haben." Ein späterer Nachtrag
am Rand sagt: „NB. zu dißer mordthatt hatt sich beschribener Friderich nicht
bekennt biß dahero u. gestehet sie noch nicht."
„Nach der Schlacht so zu Nerrlingen (Nördlingen) zwischen Hertzog Bernhart,
Obristen Marschalckh Hörnen unnd den Königlichen May(estäten) in Ungarn unnd
Böhem gehalten unnd die Victori in der Kaiserischen handt gegeben, Seindt gleich
den 8. Septembris die Villinger wegen abzug Obristen Holtzen ußgefallen, den 6.
zuvor Hornberg in brandt gesteckht, daran Schiltach überfallen, bede Bürgermeister
gefangen, under deßen den 10. Septembris hernach Johann Arnoldt
Bürgermeister erschoßen unnd hernach christlich zu erde bestetigt worden."
Der Pfarrer berichtete dann noch, daß er nach Straßburg geflohen ist, dort
11 Wochen blieb, um sich von einer Krankheit zu kurieren, die er sich durch die
erlittenen Schrecken zugezogen hatte.
„Eodem die (7. Januar 1635) ist auch ob der steig im brandtsteig Hanß Haaß
angetroffen von 6 reütern, Under Herren Grafen von Liechtensteins Regiment,
vnnd von einem derselben erschoßen worden."
„Den 5. Aprilis hat Balthas Müntz von Waldtmößingen auf Sebastian Bühlers
wißen gegen abent umb 4 Uhren 3 Soldaten Archischen Regiments zusambt einer
frauen angetroffen, den einen mit 2 Schützen,0), den Andern mit entzwey Hauung
der Gurgel nider gemacht vnnd Jämerlich getödtet, den 3. aber geschossen, daß
10) Schützen = Schüssen.
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