Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 224
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0226
das Dreischild-Wappen erstmals im oberen Kinzigtal auf. Der letzte Urslinger,
Herzog Reinold, wohnte auf der Burg Schiltach. Sein Wappen wurde gegen eine
Geldzahlung auf die Stadt Schiltach übertragen und ist das Schiltacher Stadtwappen
geblieben bis auf den heutigen Tag.

Quellen : Rappoltsteinisches Urkundenbuch. Elsässische Landesgeschichte, Straßburg
1874. Württ. Chronik, Tübingen 1744. Urkundenbuch der Stadt Rottweil. Archiv der
Stadt Schiltach.

Auf den Spuren vergangener Tage

von Fritz Laib

Seit Jahren interessieren sich zwei Heimatfreunde aus Lehengericht für die
Schanzen der Liefersberger Verteidigungslinie aus der Zeit von 1701 bis 1703. Nun
ist es ihnen gelungen, wertvolle und aufschlußreiche Funde zu machen.

Sie entdeckten unter Holzresten und Geröll am Rande des oberen Weidenberges,
nach mühevoller Ausgrabung, einen noch gut erhaltenen und vollständig ausgemauerten
Schützenstand aus jenen Tagen. In ihm wurden gefunden und sichergestellt
: Eisenteile, Scherben von Gebrauchskeramik, vor allem aber ein massives
Bleigeschoß (Kartätsche), wie sie damals üblich waren.

Diese Verteidigungslinie wurde im Spanischen Erbfolgekrieg auf Befehl des damaligen
Reichsverteidigungsrates errichtet und verlief von Säckingen am Oberrhein
bis Neuenbürg a. d. Enz (Dobel) und weiter bis Philippsburg. In der Nähe der
heutigen Bahnstation St. Roman im oberen Kinzigtal überquerte sie die Kinzig.
Gerade in dieser Gegend sind noch deutliche Spuren davon erhalten, wie Steinwälle
, Erdgräben, in den Fels gehauene Schützenstände (am Schroffen und am
Schlößlefelsen), Wehrbrüstungen, Schutzmauern, Redouten u. dgl. mehr. Mancher
brave Kinzigtäler Landsturmmann tat damals Dienst in dieser nach unsern Begriffen
dürftigen Stellung zur Verteidigung seiner Schwarzwaldheimat.

Die ganze Schanzanlage hielt jedoch nicht, als im April 1703 General Villars
mit seinen 35 000 Mann von Offenburg aus ins Kinzigtal vordrang. Da zur Verteidigung
nur 4000 Mann Linientruppen zur Verfügung standen, mußte man bald
der anstürmenden Übermacht weichen und diese Stellung räumen. In diesem Feldzug
entschied sich das Schicksal Süddeutschlands durch die für die Deutschen siegreiche
Schlacht bei Höchstädt am 13. August 1704.

Im Kinzigtal jedoch ging der Kampf noch einige Zeit weiter. Damit fiel Schiltach
in das Gebiet der Etappe. Einquartierungen, Kontributionen, Schätzungen und
dgl. mehr lagen schwer auf der geplagten Landschaft.

224


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0226