http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0086
Offenburger Judenbad: der zylinderförmige Schacht im Kreuzrippengewölbe.
Aufn.: H. Salcwski
dürfte. Unter einem Haus von 1793 führt ein schräger, tonnengewölbter Treppenlauf
vom Keller über 36 Stufen zu einem quadratischen Badeschacht hinab, in
dessen Mitte sich ein rundes, brunnenartiges Tauchbecken befindet, in das man
vermutlich mit einer Leiter hinunterstieg. Lichtnischen, Sitznischen und Auflager
für Sitzbänke sind hier vorhanden. Gedeckt ist der Schacht durch ein Kreuzrippengewölbe
, dessen Rippen im Scheitel in einem Rippenring einlaufen. Über der
offenen Mitte steigt ein zylinderförmiger Schacht senkrecht nach oben und mündet
im Erdgeschoß des Hinterhauses in einem Puteal (Brunneneinfassung). Hier in
Offenburg erweisen die Details eine Datierung in gotische Zeit, während die
Gesamtanlage durchaus noch dem sogenannten romanischen Bautyp der Mikwoh
entspricht."
Diese Ausführungen legen die Vermutung nahe, daß die Offenburger Judengemeinde
noch in staufischer Zeit entstanden ist; denn Kaiser Friedrich II. war den
Juden gut gesinnt. Schließlich darf noch darauf hingewiesen werden, daß die
Bäckergasse, die zwischen der Stein- und Glaserstraße, dem Haus Glaserstraße 8,
entlangzieht, bis zum Jahre 1824 „Judengäßchen" geheißen hat.
Der Bericht über die Judenverfolgung 1348/49
Der Bericht, der über die Offenburger Judengemeinde im Mittelalter Aufschluß gibt,
wurde 1841 von Adam Walther Strobel in der „Vaterländischen Geschichte des Elsasses",
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