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Haus Lange Straße 52,
Vorderhaus der Synagoge.
Aufn.: H. Salewski
Zunächst war die Offenburger Judengemeinde dem Bezirksrabbinat Schmieheim
zugeteilt. Die israelitischen Standesbücher sollten von dem ältesten Pfarramt am
Ort, dem katholischen, geführt werden. Da diese Pfarrstelle 1863 nicht besetzt
war, wurde diese Aufgabe der evangelischen Pfarrei übertragen. 1883 wurde die
Zahl der Synagogenräte auf 5, die der Schatzungsräte auf 9 erhöht. 1894 wurde
Offenburg Sitz eines Bezirksrabbinats. Rabbiner Dr. Rawicz, der aus Schmieheim
kam, stand bis 1913 an dessen Spitze. Als Gelehrter — er übersetzte den Talmud —
genoß er großes Ansehen, und wegen seines versöhnlichen Wesens war er beliebt.
Ihm folgten Dr. Lewin, Dr. Wolf aus Buchen und Dr. Haipersohn. Dr. Isidor Zlo-
cisti, der als hervorragender Prediger geschätzt war, leitete die Gemeinde 1925 bis
1932, erteilte an der Oberrealschule und Höheren Mädchenschule Religionsunter-
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