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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 102
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0104
Zwischen 70 und 80 Juden sind auf gewissenlose, verbrecherische Weise getötet
worden. Diejenigen, die durch Auswanderung diesem grausamen Schicksal entgangen
sind, leben in der ganzen Welt zerstreut. Über 100 sind entweder direkt
nach den USA ausgewandert oder im Lauf der Jahre auf Umwegen über verschiedene
europäische Länder dorthin gelangt. Diese Tatsachen dürfen der Nachwelt
nicht verschwiegen werden. Das Schicksal der Juden zu erforschen ist eine
Verpflichtung, besonders gegenüber der jungen Generation.

Ein Akt der Wiedergutmachung ist auch die Instandsetzung des Friedhofs von
Gurs, auf dem 1187 Opfer des Nationalsozialismus ruhen und dessen Gräber jahrelang
von Unkraut und Dornen überwuchert waren. Auf Anregung des Karlsruher
Oberbürgermeisters Günther Klotz wurde von den Städten und Landgemeinden,
aus denen Juden deportiert worden sind, im Herbst 1957 eine Sammlung veranstaltet
. Sie erbrachte die ansehnliche Summe von 320 000 DM. Der Beitrag der
Stadt Offenburg belief sich auf 5380 DM. Die Pläne wurden von dem Planungsamt
der Stadt Karlsruhe entworfen. Im April 1963 konnte der Friedhof, der in
die Obhut des Oberrats der Israeliten Badens übergeben wurde, eingeweiht werden
.

Die Offenburger Judengemeinde ist vernichtet. Geblieben ist der schöne Judenfriedhof
, dessen sorgsame Pflege durch die Stadt von dem Oberrat der Israeliten
dankbar anerkannt worden ist.

geboren Beruf Zeitpunkt der Auswanderung,

Deportation oder Tod

1.

Adler, Dora

3. 11. 1890

Haushälterin

11.5. 1937—29. 9. 1939 in Freiburg,





Krabach (Ufr.)



16. 10. 1941 nach USA, New York.

2.

Adler, Ida

3. 10. 1901

Privat

22. 10. 1940 nach Gurs deportiert, von





Offenburg



dort nach Auschwitz, 8. 5. 1945 für tot









erklärt.

3.

Adler, Jakob

23. 10. 1867

Kaufmann

10. 11. 1938—27. 12. 1938 in Dachau bzw.



Griinstadt/Pfalz



Prittlbach bei München, dort gestorben.

4.

Adler, Josef

28. 3. 1911

Automechaniker

26. 9. 1934 nach Palästina ausgewandert,





Straubing



28. 6. 1956 nach Offenburg zurück, Hauptstraße
126, gestorben 1966.

5.

Adler, Max

25. 5. 1878

Privat

22. 10. 1940 nach Gurs deportiert,





Rüsselshcim



26. 5. 1941 dort gestorben.

6.

Adler, Sofie,

28. 1. 1874

ohne Beruf

22. 10. 1940 nach Gurs deportiert,



geb. Rothschild

Öhringen



8. 8. 1942 über das Sammellager Drancy







nach Auschwitz, 8. 5. 1945 für tot erklärt.

7.

Baer, Ernst

8. 2. 1904

Lehrer

1. 4. 1938 nach USA ausgewandert,





Strümpfeibrunn



Omaha, Nebrasca.

8.

Batzer, Albertine

13. 8. 1892

ohne Beruf

Lebt in Offenburg.



geb. Weiner

Mannheim





9.

Baum, Arnold

13. 10. 1889

Großhändler

1933 nach Paris ausgewandert, 16. 7. 1942





Offenburg



über Sammellager Drancy nach Auschwitz,









dort 9. 8. 1942 vergast.

10.

Baum, Fritz

11. 6. 1925

Angestellter

Februar 1938 nach Liechtenstein ausgeHelmut
Offenburg



wandert. Wohnort: Schaan.

11.

Baum, Hans

19. 12. 1924

Schüler

1933 nach Paris ausgewandert, 16. 7. 1942





Offenburg



über Sammellager Drancy nach Auschwitz.

12.

Baum, Heinz

10. 9. 1923

Schüler

1938 nach Liechtenstein ausgewandert.



Wilhelm

Offenburg



Wohnort: Schaan.

13.

Baum, Leopold

3. 5. 1884

Vertreter

Februar 1938 nach Liechtensein ausgeNonnenweier
wandert. Wohnort: Schaan.

14.

Baum, Lilly

1895 (Gattin des

Hausfrau

1933 nach Paris ausgewandert, 1942 nach



Arnold Baum)



Drancy, dort gestorben.

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