http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0126
schenke noch Vergütungen entgegennehmen oder ansprechen durften. Ein Beschwerdebuch
lag auf jeder Station vor. Soweit die Verhältnisse und Umstände,
denen sich die Offenburger, wenn sie verreisen wollten, in den ersten Jahren nach
Betriebseröffnung ihres Bahnhofs unterziehen mußten.
Das große Vorbild für die technische Gestaltung des Schienenwegs war naturgemäß
England, wo ausreichende Erfahrungen bereits seit dem Jahr 1825 vorlagen
. Dennoch erließ die Regierung bzw. die Baudirektion eigene technische Normen
, die darüber hinaus auch durch Erfahrungen anderer Länder bzw. durch
eigene Vorstellungen beeinflußt waren. So wurde als badische Spurweite das Maß
von 5 Mi badischen Fuß (= 1600 mm) festgelegt und auf das Umständlichste begründet
. Sie war damit um 165 mm größer als die englische Spur, die mit 4 Fuß
und 8 % Zoll (= 1435 mm) der heutigen Normalspur entspricht. Interessanterweise
brachte diesen Vorschlag die bereits genannte Expertenkommission aus England
mit, nachdem man festgestellt haben wollte, daß sich Schienen und Räder bei
der Normalspur schneller abnutzten. Eine breitere Spur sollte diesen Verschleiß
vermeiden, den Fahrzeugen einen ruhigeren und stetigeren Lauf geben und den
Maschinenbauern konstruktive Vorteile bringen. Es war den Beteiligten aber auch
Lageplan der ersten Bahnanlagen des Bahnhofs Offenburg 1845. Der Waldbach ist die südliche, der Weg
nach Rammersweier die nördliche Begrenzung. Die Empfangsgebäude liegen auf der Westseite, Güteranlagen
und Werkstätten auf der Ostseite. Die heutige Hauptstraße existiert noch nicht. Straßenzufahrt zum Bahnhof
frontal von der Hauptlandstraße nach Karlsruhe bzw. Straßburg her. Deshalb ein großer Bahnhofsvorplatz
und die Grundrißeinteilung des Empfangsgebäudes. Die Stadt entwickelte sich aber über die nördliche
Hauptstraße her an den Bahnhof. Pfählerpark und Bahnhofsvorplatz wurden zugebaut.
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