Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 126
(PDF, 74 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0128
Umspuren (zeitweilig wurde auf beiden Spuren gefahren) zu beachten, sondern
bewundernswert ist auch der Mut, daß der erkannte Fehler schleunigst korrigiert
wurde. Und was die technischen Vorteile einer etwas weiteren Spur und damit
einer breiteren Umgrenzungslinie für die Fahrzeuge anbetrifft: Noch lange weinten
die Lokomotivkonstrukteure, insbesondere diejenigen der Dampfloks, dem
entschwundenen breiteren Maß eine Träne nach, und die Reisenden wären des
Komforts wegen um die 16,5 cm breiteren Wagen sicherlich auch heute noch
dankbar.

Für die Durchführung des Streckenbaues waren im Raum Offenburg die Wasser- und
Straßenbauinspektionen Offenburg, Achern und Lahr zuständig. Sie unterstanden der
Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues in Karlsruhe. Das gesamte Bauvorhaben war
in 13 Sektionen eingeteilt, wovon die Sektion VI den Abschnitt Baden-Oos—Appenweier
—Kehl, die Sektion VII den Abschnitt Appenweier—Offenburg und die Sektion VIII
den Abschnitt Offenburg—Dinglingen zu bauen hatte.

Aber es gab damals noch eine zweite badische Spezialität: den Längsschwellenoberbau
. Die Schienen lagen nämlich auf 4,50 m langen Längsschwellen
(18 X 30 cm), diese wiederum auf 2,37 m langen Querschwellen (13X27 cm),
die im Abstand von 1,50 m verlegt waren. Die Verbindung von Lang- und
Querschwellen erfolgte durch hölzerne Dübel von 3,6 cm Durchmesser und
ca. 25 cm Länge. Die Querschwellen ruhten entweder auf Kiesschüttung oder
besonders verlegten Lagersteinen. Als Holz wurde Fohren- oder Kiefern- oder
das härtere, aber auch teuerere Eichenholz verwendet, dessen Liegedauer durch eine
besondere Imprägnierung mit Doppelchlorquecksilber nach Kyan um ca. 2,5 bis
3 Jahre auf rund 9 Jahre erhöht werden konnte. Dies war bei den zuunterst
liegenden Querschwellen besonders wichtig, weil diese infolge der völligen Zuschüttung
und damit fast völligem Luftabschluß einem erhöhten Zerrottungs- und
Faulprozeß unterworfen waren. Ihre Auswechslung war daher nicht nur teuer,
sondern verursachte auch Betriebsunterbrechungen. Als Schiene wurde die Brunnel-
sche „Brückenschiene" aus Guß-, dann Schmiede- und später aus Walzeisen verAnsicht
des Empfangsgebäudes Bahnhof OrTenburg, etwa nach 1860. Das Gebäude ist nach Süden erweitert
worden. Durch die Säulenhalle erfolgte der Eingang zu den Wartesälen und von da aus weiter zum Bahnsteig
. Im Vordergrund die heutige Hauptstraße. Aujn.: Stober, Offenburg


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0128