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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 129
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0131
Das rollende Wagenmaterial der Großherzoglich Badischen Bahnen war zunächst
durchweg zweiachsig. Es wurden erster, zweiter und dritter Klasse sowie
Stehwagen beschafft, ferner Gepäck-, Güter-, Pritschen- und Pferdewagen, die
alle von deutschen Firmen geliefert wurden. Die 1.-Klasse-Abteile waren für vier
Personen eingerichtet, gepolstert, mit grünseidenen Vorhängen versehen und hatten
auf dem Boden einen „wollenen Chaisenteppich". Diese Wagen waren feingelb
lackiert und hatten zwei Außenlaternen. An ihren Enden waren auf dem Dach
Sitze für vier Personen vorgesehen; mit 3.-Klasse-Fahrkarten konnte man in
luftiger Höhe Platz nehmen und erhielt neben Sitzkissen einen starken Querriemen
zum Schutz gegen Absturz. Den Fahrpreisen entsprechend war in den
2.- und 3.-Klasse-Wagen auch der Komfort abgestuft. Sie hatten anfänglich Seitenvorhänge
aus Drillich und erhielten später Glasfenster. Die Stehwagen hatten zunächst
kein Dach und waren für den Nahverkehr gedacht. Als zumutbare Stehzeit
wurden anscheinend damals 2 Vi Stunden als angemessen erachtet, denn Stehwagenbilletts
wurden für eine Entfernung von ca. 75 km ausgegeben. Die Wagen waren
in drei Abteilungen unterteilt, die sowohl dem Wagenkasten die erforderliche
Festigkeit verliehen als auch den Reisenden die Möglichkeit zum Festhalten boten.
Nach und nach erhielten die Stehwagen Dächer; ab 1. Mai 1853 wurden sie wieder
ganz abgeschafft.

Nicht zu vergessen ist schließlich der „Großherzogliche Galla wagen". Er war
auf das Eleganteste ausgestattet mit Mahagoni und Sametplüsch, Sofas und Spiegel
und hatte ein Abteil für Bedienung und Begleitung. Außen war er ultramarin
gestrichen, hatte an der Tür das badische Wappen mit dem Namenszug des Groß-

Die Bahnsteighalle des alten Bahnhofs Offenburg. Sie überdeckte zwei Gleise. Bei dem Umbau des Bahnhofs
wurde sie 1909 abgerissen.


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