Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 146
(PDF, 74 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0148
Die vierte, heutige Kinzigbrücke. In Betrieb genommen 1952, nachdem eine eingleisige Notbrücke die Durchführung
des Eisenbahnbetriebs ermöglichte.

Soweit die Schwächung des Fahrzeugparks dies zuließ, kam nach und nach der
Verkehr langsam wieder in Gang, allerdings unter einer gegenüber früher völlig
veränderten Verkehrsstruktur. Am 4. Februar 1923 brach mit der überraschenden
Besetzung Offenburgs und Appenweiers durch französische Truppen erneut eine
Katastrophe herein. Die Besetzung erfolgte als Sanktion für den deutscherseits
wegen Kohlenmangel ausgefallenen Luxuszug Calais—Paris—Kehl—Wien—Bukarest
. In der nach diesem Eingriff besetzten Zone war ein Eisenbahnverkehr jedoch
nicht mehr möglich. Die Züge aus dem Norden endeten in Renchen, aus dem
Süden in Schutterwald, von der Schwarzwaldbahn in Ortenberg. Der Fernreiseverkehr
einschließlich der Holland-Schweiz-Züge wurde über Karlsruhe—Pforzheim
— Eutingen — Rottweil —Villingen — Donaueschingen — Neustadt — Freiburg
umgeleitet. Die Offenburger Bevölkerung mußte, kontrolliert durch die französischen
Grenzposten, zu Fuß zu den genannten Endbahnhöfen gehen, soweit ihr das
Reisen nicht überhaupt vergangen war. Wer sich aber für billiges Geld eine Eisenbahnreise
leisten wollte, löste eine Fahrkarte von Schutterwald nach Renchen und
fuhr damit über Freiburg durchs Höllcntal bis nach Donaueschingen und weiter
über Hausach—Freudenstadt—Rastatt nach Renchen. Zu Fuß ging es allerdings
schneller. Das Bähnli hatte seine große Zeit. Über Lahr-Dinglingen bzw. Bühl-
Stadt oder Rastatt, wo diese Nebenbahn die Hauptstrecke berührte, konnten durch
Umsteigen sowohl Offenburg als auch Kehl von hinten erreicht werden. Es verkehrten
auf der frequentiertesten Strecke Bühl—Kehl sechs Zugpaare, darunter ein
Eilzugpaar — für eine Schmalspurbahn eine einmalige Leistung. Die Renchtalbahn,
die durch die Besetzung Appenweiers völlig abgeschnitten war, bekam durch den
Bau eines Verbindungsbogens bei Zusenhofen wieder Anschluß an die Hauptbahn.
Am 11. Dezember 1923 endlich wurden die Bahnhöfe Offenburg und Appenweier

146


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1969/0148