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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
49. Jahresband.1969
Seite: 165
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volk- und gewerbereichen Land zog so mancher in die durch den Dreißigjährigen

Krieg, der vor allem auch die Handwerkerschaft grausig dezimierte, heimgesuchten

Gebiete Süddeutschlands, um sich dort eine neue gewerbliche Existenz zu gründen.

Diese arbeitseifrigen Menschen befruchteten durch ihre ungebrochene Lebenskraft,

ihre unverbrauchte Intelligenz und ihren unbezwingbaren Unternehmungsgeist,

nicht wenig auch durch die mitgebrachten Geldmittel das durch den Krieg völlig

gelähmte Wirtschaftsleben in Süddeutschland. Als solcher zog der Schmied und

Schreiner , , .

Johann Jakob Quintenz

nach dem Westfälischen Frieden um 1650 nach Dietenheim an der Iiier, südlich
von Ulm a.D. Dort wurde ihm am 26. August 1699 der Sohn Josef geboren.
Dieser wurde später Klosterschreiner in dem nahegelegenen, reichsunmittelbaren
Benediktinerstift Elchingen a. D.

Den weiteren sozialen Aufstieg dieser angesehenen Familie erkennt man am
Schicksal seines noch in Dietenheim am 18. August 1727 geborenen Sohnes

Franz Anton Michael Quintenz.

Dieser wurde der Schulmeister im Kloster Elchingen. Seine Titulierung als
nobilis ac perdoctus Dominus sagt uns, daß er der obersten sozialen Schicht der
Kloster-Vasallen angehörte, wenn er auch nicht dem eigentlichen Adel zuzurechnen
ist. Es war eine ungewöhnlich ehrenvolle Kennzeichnung.

Dieser Franz Quintenz wurde also, wie erwähnt, 1766 als ludimoderator
(= Schulmeister und zugleich Schulleiter) an die Reichsabtei Gengenbach berufen.

Dort machte er sich auch einen vielgerühmten Namen als kunstreicher Verfertiger
der ersten Gengenbacher Uhren.

In Gengenbach verheiratete sich Franz Quintenz am 6. Februar 1769 mit
der Bäckerstochter Maria Anna Scheurer und wohnte in der Gengenbacher Vorstadt
Brückenhäuser neben dem Gasthaus zur „Blume". Aus dieser Ehe gingen
fünf Söhne und zwei Töchter hervor. Einer dieser Söhne ist der am 7. Oktober

1780 in Gengenbach geborene , .

, Karl Quintenz.

Er führte das Uhrmachergewerbe in Gengenbach fachgerecht zur Blüte und hat
von da aus den ersten Uhrenhandel eingerichtet. Er brachte es bis zum angesehenen
Gengenbacher Ratsherrn. Sein Sohn Eduard, geboren in Gengenbach am
25. Oktober 1815, kam als Uhrmacher auf seinen Wanderungen nach Ellwangen
an der Jagst und wurde dort seßhaft. Sein gleichnamiger Sohn (geboren in Ellwangen
am 29. Dezember 1853) wurde später Oberamtsvorstand und Regierungsrat
in Ehingen an der Donau. Dessen Sohn Alfons lebt heute noch als Amtsgerichtsdirektor
in Schwäbisch Gmünd.

In Gengenbach ist heute die früher zahlreiche Glieder zählende Familie
Quintenz nicht mehr vertreten. Auf dem Friedhof liest man auf einem alten
Grabstein den Namen der am 8. Juni 1771 in Gengenbach geborenen Maria
Felicitas Luitgard Quintenz. Sie hat sich mit dem Gengenbacher Oberlehrer Josef
Hecht verheiratet und starb dort am 12. Mai 1840. Von ihr leben noch Ab-

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